Sander [1]

[540] Sander (Zander, Lucioperca Cuv.), Gattung der Barsche (Percidae), gestreckt gebaute Fische mit zwei getrennten Rückenflossen, gesägtem vordern Kiemendeckel, langen, spitzen Zähnen neben seinen Bürstenzähnen und kleinen Schuppen. Der gemeine S. (Schiel, Schill, Amaul, Fogas und Süllo [im Plattensee], Hechtbarsch, L. sandra Cur, s. Tafel »Teichfischerei«, Fig. 10), gewöhnlich 40–50 cm, aber auch bis 1,25 m lang und 15 kg schwer, ist auf dem Rücken grünlichgrau, gegen den Bauch hin silberweiß, oberseits streifig, braun gewölkt, auch dunkel gebändert, auf den Kopfseiten braun marmoriert, auf den Flossen schwärzlich gefleckt, bewohnt die Seen und Flüsse Nordost- und Mitteleuropas, auch die östliche Ostsee, findet sich bei uns im Elbe-, Oder-, Weichsel- und Donaugebiet, fehlt aber dem Rheingebiet. Sehr häufig ist er in Rußland und dem südlichen Skandinavien, dagegen fehlt er in Frankreich und England. Er lebt im tiefern Wasser, ist ungemein raubgierig, wächst sehr schnell, stirbt aber in der Gefangenschaft leicht ab. Er laicht vom April bis Juni an seichtern, mit Wasserpflanzen bewachsenen Uferstellen, vermehrt sich aber trotz der 2–300,000 Eier des Weibchens nur spärlich. Sein Fleisch ist sehr schmackhaft, und er wird weit verschickt, auch gesalzen und getrocknet. Aus dem Rogen wird in Astrachan Kaviar für die Türkei und Griechenland bereitet. Der gedrungener gebaute Berschlik (L. volgensis Cur.) ist in der Wolga und dem Dnjestr so häufig, daß man ihn im großen zur Gewinnung von Tran benutzt; er kommt auch in der March vor.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 540.
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