Schattenfüßer

[704] Schattenfüßer (Skiapoden), nach einer alten, von Ktesias und Megasthenes berichteten Sage ein indisches Volk mit so großen Füßen, um sich dieser, auf dem Rücken liegend, als Sonnenschirme bedienen zu können. Die Eingebornen von Malakka erzählen noch heute von geheimnisvollen Wesen, die, ohne selbst jemals sichtbar zu werden, auf sumpfigem Boden meterlange Fußspuren zurückließen. Diese Fußspuren werden nun tatsächlich dort auf sumpfigem Boden beobachtet; sie gehören den an der Spitze der Halbinsel wohnenden Orang Benar oder Djakun an, die zu gewissen Jahreszeiten bis Pahang kommen und zur Überschreitung eines weichen, schwarzen Sumpfbodens unter die Fußsohle eine Art Sumpfsandale aus ein oder zwei Blättern der stammlosen Bertrampalme (Engelssona tristis) binden, die in der Breite den Fuß nicht erheblich übertrifft, ihn aber in der Länge stark überragt und so den Träger vor dem Versinken im Sumpfe schützt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 704.
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