Schieferton

[755] Schieferton, schieferiger, etwas verhärteter Ton, erdig im Querbruch, meist grau, heller oder dunkler, aber auch grünlich, gelblich, rötlich. Gewöhnlich enthält der S. kleine, der Schieferfläche parallel gelagerte Glimmerblättchen und kleine Quarzkörner und in den ältern Formationen, in denen er sich oft dem Tonschiefer an Festigkeit und Härte nähert, neben klastischem Material häufig auch noch kleine Kriställchen (Mikrolithen) von Hornblende, Kaliglimmer, Quarz, Eisenglimmer und Turmalin. In genetischer Hinsicht steht der S. zwischen den Tonen und den Tonschiefern und stellt durch den Druck überlagernder Schichten und die Ausscheidung kristallinischer Bestandteile veränderten Ton dar. Der S. führt häufig Konkretionen von Eisenkies und Knollen von tonigem Sphärosideril, auch Septarien von Mergelkalk. In den Kohlengebirgen der verschiedenen Formationen (Kohlenschiefer) bis in die tertiären ist er vorzüglich häufig und enthält oft zahlreiche Pflanzenabdrücke (Kräuterschiefer). Ein von Kohlenwasserstoffen durchdrungener und an verkohlten organischen Resten reicher S. ist der Brandschiefer. Bunt gefärbte Varietäten werden als Schieferletten (Lettenschiefer),[755] durch Eisenoxyd rot gefärbte und sandhaltige als Rötelschiefer bezeichnet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 755-756.
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