Schlemihl, im

[844] Schlemihl, im jüdisch-deutschen Jargon ein Mensch, der viel Mißgeschick hat, Pechvogel. Ob das Wort von dem hebräischen Eigennamen Schlumiel (4. Mos. 1, 6), »Gottheil«, abzuleiten sei und demnach eigentlich jemand bezeichne, der sein Heil ausschließlich von Gott erwarte, oder mit »Schlimm Massal«, d.h. Unglück, zusammenhängt, ist zweifelhaft. Bekannt wurde der Ausdruck besonders durch Chamissos Erzählung »Peter S.«, worin der volkstümliche Aberglaube, daß man seinen Schatten verlieren, und daß der Teufel ihn an sich nehmen könne, wenn er über den Menschen selbst nicht Gewalt habe, als Hauptmotiv verwendet ist.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 844.
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