Schweighäuser

[172] Schweighäuser, 1) Johann, Hellenist, geb. 26. Juni 1742 in Straßburg, gest. daselbst 19. Jan. 1830, studierte in Straßburg seit 1755, hielt sich 1767–69 in Paris, Deutschland und England auf und wurde 1770 in Straßburg Adjunkt für Philosophie, 1777 Professor der griechischen und orientalischen Sprachen. Während der Revolution verbannt, kehrte er zwar 1794 dahin zurück, doch wurde er erst 1806 wieder Bibliothekar am theologischen Seminar (bis 1815) und bei Erweiterung desselben zur Universität 1809 Professor der griechischen Sprache; er trat 1823 in den Ruhestand. Seine Hauptwerke sind die Ausgaben des Appian (Leipz. 1785, 3 Bde.), des Polybios (das. 1789–95, 9 Bde.; auch Oxf. 1831, 5 Bde.), der »Epicteteae philosophiae monumenta« (Leipz. 1799 bis 1800, 5 Bde.), des Athenäos (Zweibr. 1801–07, 14 Bde.), der Briefe des Seneca (Straßb. 1809, 2 Bde.) und des Herodot (das. 1816, 6 Bde.) nebst dem »Lexicon Herodoteum« (das. 1824, 2 Bde.). Seine kleinern Schriften erschienen gesammelt als »Opuscula academica« (Straßb. 1806, 2 Bde.). Vgl. Dahler, Memoriae Joh S. sacrum (Straßb. 1830).

2) Gottfried, Philolog und Archäolog, Sohn des vorigen, geb. 2. Jan. 1776 in Straßburg, gest. daselbst 14. März 1844, wurde 1812 Adjunkt seines Vaters in Straßburg und 1815 auch dessen Nachfolger als Bibliothekar. Sein Hauptwerk sind die mit Golbéry herausgegebenen »Antiquités de l'Alsace« (Mülhaus. u. Par. 1828). Vgl. Spach, Les deux S. (im 5. Bd. der »Œuvres choisies«, Par. 1871); Rabany, Les S. (das. 1884).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 172.
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