Senkówskij

[344] Senkówskij (spr. ßen-), Ossip Iwanowitsch, russ. Orientalist und Schriftsteller, geb. 12. April (31. März) 1800 bei Wilna, gest. 28. (16.) März 1858 in St. Petersburg, studierte in Wilna, bereiste 1819–1821 den Orient und war 1822–47 Professor der orientalischen Sprachen an der Universität St. Petersburg. Die Redaktion der von ihm gegründeten Zeitschrift »Lesebibliothek«, die er seit 1834 geführt, hat le er in der Folge aufgegeben und sich als Mitarbeiter am »Sohn des Vaterlands« beteiligt, darin mit Nachdruck auf durchgreifende Reformen in Rußland dringend. Von seinen Werken sind hervorzuheben: »Collectanea« (Warsch. 1824–25, 2 Bde.), Auszüge aus türkischen Autoren zur polnischen Geschichte enthaltend; »Supplément à l'histoire des Huns, des Turks et des Mongols« (Petersb. 1824); »Phantastische Reisen« (neue Aufl., das. 1841, 3 Bde.); mehrere unter dem Pseudonym Baron Brambäus veröffentlichte Romane, wie: »Der Fall des Reiches Schirwan« (1842), »Die vollkommenste Frau« (1845) u. a. Auch Moriers »Hajji Baba« übersetzte er ins Russische.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 344.
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