Serpent

[372] Serpent (franz., spr. ßerpāng, Schlangenhorn), ein 1590 vom Kanonikus Guillaume in Auxerre erfundenes, jetzt außer Gebrauch gekommenes, den alten Zinken verwandtes, aus Holz gefertigtes Instrument, das wie Hörner und Trompeten mittels eines Mundstückes angeblasen wurde. Die Röhre des S. war schlangenförmig gewunden und wie beim krummen Zinken aus zwei flach ausgestochenen Stücken zusammengeleimt und mit Leder überzogen oder auch fagottartig zusammengelegt, hatte 9 Tonlöcher, stand in B und hatte einen Umfang von (groß) A bis (eingestrichen) b', notiert als H-c''. Der Ton des Instruments war roh und grob. In der Orgel heißt S. eine veraltete Zungenstimme zu 16 Fuß im Pedal.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 372.
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