Sonderburg

[597] Sonderburg, Kreisstadt im preuß. Regbez. Schleswig, auf der Insel Alsen und am Alsensund, über den hier eine Schiffbrücke zum Festland führt, an der Kleinbahnlinie Schauby-S., hat eine evang. Kirche, ein Schloß (früher Residenz der Herzoge von Schleswig-Holstein-S.-Augustenburg, jetzt Kaserne), Anlagen für die kaiserliche Marine (1907 im Bau), eine Realschule, eine Marineartillerieschule, ein Amtsgericht, ein Nebenzollamt I, eine Reichsbanknebenstelle, ein Seebad mit Kurhaus, einen guten Hafen, Eisengießereien, Färbereien, eine Netzfabrik, Schiffbau, Bierbrauerei, Schiffahrt und (1905) mit der Garnison (ein Füsilierbataillon Nr. 86) 7047 Einw., davon 224 Katholiken und 8 Juden. In der Nähe das Düppeldenkmal zur Erinnerung an die Erstürmung der Düppeler Schanzen 18. April 1864 und das Arnkieldenkmal zum Andenken an den Übergang nach Alsen 29. Juni 1864. – S., 1253 zuerst erwähnt, brannte 1864 während der Belagerung der Düppeler Schanzen teilweise nieder und fiel 29. Juni d. J. in die Hände der Preußen, die die Festungswerke ausgaben. Nach S. nannte sich seit 1582 eine Linie des herzoglichen Hauses Schleswig-Holstein (s. Schleswig-Holstein, S. 856).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 597.
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