Sorby

[620] Sorby, Henry Clifton, Naturforscher, geb. 10. Mai 1826 in Woodburn bei Sheffield, widmete sich naturwissenschaftlichen Studien auf seinem Gute Broomfield bei Sheffield und erreichte bedeutende Erfolge namentlich durch Anwendung des Mikroskops auf physikalische Gegenstände und physikalischer Methoden auf geologische Probleme. Er untersuchte den Zusammenhang der Struktur geschichteter Gesteine mit der Richtung und Art der Strömung zur Zeit ihrer Entstehung und wies zuerst (1858) auf die mikroskopische Untersuchung der Kristalle und Gesteine hin. In den hierauf bezüglichen Arbeiten stellte er die mechanische Entstehung der Schieferung fest, wies die Bildung vieler Gesteine aus feuerflüssigen Massen oder wässerigen Lösungen nach und zeigte die direkten Wechselbeziehungen zwischen mechanischen und chemischen Kräften. Auch lieferte er Untersuchungen über die mikroskopische Struktur des Stahls und der Meteoriten. Er wandte zuerst die Spektralanalyse bei mikroskopischen Untersuchungen an und konstruierte ein Spektroskop zur Analyse gefärbter Flüssigkeiten, das seitdem weite Verbreitung gefunden hat. Seine neuesten Arbeiten galten der Temperatur des Wassers in Ästuarien.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 620.
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