Spa

[644] Spa, Flecken in der belg. Provinz Lüttich, Arrond. Verviers, in waldiger Gebirgsgegend, 258 m ü. M., an der Waya und der Staatsbahnlinie Gouvy-Pepinster, hat eine romanische Kirche, eine großartige Badeanstalt, Kasino, stattliche Gasthöfe, reizende Spaziergänge, Fabrikation von lackierten Holzwaren (bois de S.), eine Staats-Knabenmittelschule und (1905) 7804 Einw. S. ist berühmt durch seine Mineralquellen, von denen die zwei stärksten (Pouhon Pierre le Grand und Pouhon Prince de Condé) in der Stadt, 15 außerhalb derselben liegen. Die wichtigsten der letztern sind: Géronstère, Sauvenière. Tonnelet, Groesbeck, Barisart und Marie-Henriette. Sie besitzen eine Temperatur von 9–11° und gehören zu den alkalisch-eisenhaltigen Säuerlingen, weshalb sie namentlich gegen Bleichsucht, Blutarmut, Nervenschwäche, die Kohlensäurebäder gegen Herzleiden und die Moorbäder gegen Frauenkrankheiten empfohlen und jährlich von 11–12,000 Kurgästen aus allen Weltgegenden, insbes. aus England, besucht werden. Das Wasser des Pouhon wird unter dem Namen Spawasser weithin versendet. Das Stiftungsjahr Spas ist unbekannt; die Quellen hatten bereits 1326 einen großen Ruf. Hierdurch erklärt sich, daß das Wort »spa« im Englischen zum Gattungsbegriff für Mineralquelle geworden ist (to go to a spa = ins Bad reisen). Vgl. Scheuer und Wybauw, S., présent, avenir (Brüss. 1901); Guilleaume u. a., Observations médicales relatives à la cure de S. (Spa 1906).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 644.
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