Condé [1]

[251] Condé (spr. kóng-), Name zahlreicher französischer Orte (s. Condat), darunter: 1) (C.-sur-l'Escaul) Stadt und Festung im franz. Depart. Nord, Arrond. Valenciennes, nahe der belgischen Grenze, am Zusammenfluß der Haine und Schelde, am Kanal von C. nach Mons und an der Lokalbahn Somain-Peruwelz, in sumpfiger Gegend, hat ein Arsenal, ein Collège und (1901) 3611 Einw., die Zichorienfabrikation, Bierbrauerei, Gerberei, Schiffbau und Handel treiben. C., der Stammsitz des gleichnamigen Geschlechts, hatte mehrere Belagerungen zu bestehen. Die Franzosen entrissen die Stadt 1676 den Spaniern und behielten sie im Frieden von Nimwegen. 1793 ward sie von den Österreichern genommen. – 2 km nördlich von dieser Stadt liegt das Dorf Vieux-C., mit Steinkohlengruben, Eisenindustrie und (1901) 3603 (als Gemeinde 7550) Einw. – 2) (C.-sur-Noireau) Stadt im franz. Depart. Calvados, Arrond. Vire, am Zusammenfluß des Noireau mit der Drouance, an der Westbahn, mit Denkmal des hier gebornen Admirals Dumont d'Urville, Collège, Handelsgericht, Gewerbekammer, Museum, bedeutenden Baumwollspinnereien, Webereien, Färbereien, Druckereien, Maschinenfabrikation, Handel und (1901) 6110 Einw.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 251.
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