Steinbeis

[895] Steinbeis, Ferdinand von, geb. 5. Mai 1807 zu Ölbronn in Württemberg, gest. 7. Febr. 1893 in Leipzig, erlernte seit 1821 den Berg- und Hüttenbetrieb, studierte in Tübingen, trat 1827 in die Verwaltung des Staatseisenwerks Ludwigsthal ein, wurde 1830 Betriebsdirektor der Hüttenwerke des Fürsten zu Fürstenberg, dann in Neunkirchen bei Saarbrücken, wo er den Kokshochofenbetrieb einführte. 1848 wurde er Mitglied und 1855 Direktor der Zentralstelle für Gewerbe und Handel in Stuttgart. Seit 1880 lebte er in Leipzig. Das von ihm 1849 begründete württembergische Gewerbemuseum wurde vorbildlich für alle Industriestaaten, ebenso der unter seiner Leitung entstandene Fortbildungsunterricht, dem auch die Frauenarbeitsschulen angehören. Er schrieb: »Die Elemente der Gewerbebeförderung, nachgewiesen an der belgischen Industrie« (Stuttg. 1853); »Entstehung und Entwickelung der gewerblichen Fortbildungsschule in Württemberg« (das. 1872), auch redigierte er seit 1849 das »Württembergische Gewerbeblatt«. Nach der Pariser Industrieausstellung begründete eine große Anzahl Industrieller eine S.-Stiftung zur Ausbildung und Unterstützung der gewerblichen Jugend. Vgl. F. Müller, Ferdinand von S., eine Gedenkschrift (Tübing. 1907).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 895.
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