[569] Neunkirchen, 1) (N. Regbez. Trier) Gemeinde im preuß. Regbez. Trier, Kreis Ottweiler, an der Blies, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Wellesweiler-Saarbrücken, Saarbrücken-N. und Bad Münster a. St.-N. sowie mehrerer Industriebahnen und der pfälzischen Eisenbahnlinie N.-Worms, 256 m ü. M., hat 2 gotische evangelische und eine romanische kath. Kirche, Synagoge, ein Standbild des Freiherrn von Stumm, Realgymnasium, Realschule, Präparandenanstalt, Steigerschule, ein evangelisches und ein kath. Waisenhaus, mehrere große Knappschaftslazarette, Amtsgericht, Reichsbanknebenstelle, Oberförsterei, 2 Berginspektionen, ein bedeutendes Eisenwerk der Gebrüder von Stumm mit über 4800 Arbeitern und einer Produktion (1903) von 171,476 Ton. Koks, 312,710 T. Roheisen, 5775 T. Gußeisen u. 271,606 T. Fabrikaten, 2 Steinkohlengruben (darunter die Grube Heinitz-Dechen, die größte des Saarbeckens) mit über 10,000 Mann Belegschaft und einer Förderung (1904/05) von über 2,4 Mill. Ton., Koksbrennerei, Kalk-, Zement-, Thomasmehl-, Lichte-, Seifen-, Hefen- und Essigfabrikation, 2 Dampfziegeleien, 2 Dampfsägewerke, eine große Bierbrauerei und (1905) 32,358 Einw., davon 15,999 Evangelische, 16,120 Katholiken und 230 Juden. N. wird zuerst 1280 erwähnt, gehörte später zu Nassau-Saarbrücken. Das 1570 erbaute Schloß wurde 1797 von den Franzosen genommen und ist jetzt Ruine. Der Bergbau und die Eisenindustrie wurden im 18. Jahrh. begründet. – 2) Dorf im preuß. Regbez. Arnsberg, Kreis Siegen, an der Heller und der Staatsbahnlinie Köln-Gießen, hat eine evang. Kirche, Bergbau auf Eisen, Kupfer und Kobalt, Dampfkessel- und Lederfabrikation, eine Dampfsäge- und -Mahlmühle und (1905) 2094 Einw., davon 63 Katholiken. – 3) (N. Regbez. Köln) Dorf im preuß. Regbez. Köln, Siegkreis, hat eine kath. Kirche, eine höhere Privatknabenschule mit Konvikt und (1905) 4669 Einw., davon 1116 Evangelische. – 4) (N. in Hessen) Dorf und Luftkurort in der hess. Provinz Starkenburg, Kreis Dieburg, im Odenwald, 512 m ü. M., hat eine evang. Kirche, ein Denkmal des um die Hebung des Verkehrs im Odenwald verdienten Darmstädter Oberbürgermeisters Ohly und (1905) 99 Einw. Dabei die Neunkircher Höhe (591 m), einer der höchsten Punkte im hessischen Odenwald, mit Aussichtsturm. – 5) (N. in Lothringen) Dorf im deutschen Bezirk Lothringen, Kreis und Kanton Saargemünd, hat eine kath. Kirche, Porzellan- und Fayence- und Zementröhrenfabrikation, Zinngießerei und (1905) 2056 Einw., davon 72 Evangelische. – 6) Marktflecken in Niederösterreich, im Steinfeld, an der Schwarza und der Südbahnlinie Wien-Triest gelegen, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat eine gotische Dechanteikirche, ein Minoritenkloster (seit 1631), eine prot. Kirche, Fabriken für Metallwaren und Schrauben, Papierhülsen, Ultramarin und Kaffeesurrogate, 2 Baumwollspinnereien, eine große Baumwolldruckerei, Elektrizitätswerk, Krankenhaus und (1900) 10,866 Einw.