Stephanskrone

[937] Stephanskrone (A Magyar Szent Korona), die nach König Stephan I. von Ungarn (s. Stephan 6) benannte Krone, mit der jeder ungarische König gekrönt werden muß. Sie befindet sich in der Obhut einer eignen Kronwache in der Burg zu Budapest und besteht aus zwei Kronen, der lateinischen und der byzantinischen. Die lateinische, die zwei sich kreuzenden Bügel und die Goldblechhaube, soll König Stephan I. im J. 1000 vom Papste Silvester II. erhalten haben; die zweite Krone, das Diadem, mit pyramidal ansteigenden Zinken an der Vorderseite, ist eine Spende des oströmischen Kaisers Michael Dukas an Herzog Geyza 1075. Das Kreuz ist eine spätere Zutat. Die S., die, mehrmals entführt, 1846–53 bei Orsova vergraben lag, wodurch auch die Lockerung des mangelhaft befestigten Kreuzes verursacht wurde, bedeckt den Schild des ungarischen Staatswappens (s. die Abbildung auf S. 938 und die Tafel »Österreichisch-Ungarische Länderwappen«, Fig. 10).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 937.
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