Sternwürmer

[7] Sternwürmer (Gephyreen, Gephyrea), Klasse der Würmer, Meeresbewohner mit zylindrischem, selten kugeligem, ungegliedertem Körper. Die Haut ist gewöhnlich derb und trägt bei einigen Arten Borsten, bez. Haken. Meist ist ein einstülpbarer Rüssel vorhanden; der Mund liegt vorn oder auf der Bauchseite, der After hinten oder auf der Rückenseite. Sie sind zum Teil den Seegurken (Holothurien) äußerlich recht ähnlich, leben in ziemlicher Tiefe im Sand und Schlamm unter Steinen, sind getrennten Geschlechts und entwickeln sich durch Metamorphose. Sie sind offenbar umgebildete Ringelwürmer, jedoch müssen dann die Sipunkuliden von ihnen getrennt werden. Man teilt die S. in zwei Gruppen (die Chaetifera mit Borsten und die Achaeta ohne solche). Zu den Chätiferen (einzige Familie: die Echiuriden) gehört unter andern die Bonellia viridis, bei der das einige Zentimeter große Weibchen (das seinen Rüssel bis auf Meterlänge ausstrecken kann) 4–20 mikroskopisch kleine Männchen als Schmarotzer in sich beherbergt, die lange Zeit hindurch fälschlich für parasitische Plattwürmer gehalten wurden. Die Achäten zerfallen in die Familien der Sipunkuliden und Priapuliden; zu letzterer gehört Priapulus caudatus Lam. (s. Abbildung), mit zylindrischem Körper, längsgeripptem Rüssel und einem Schwanz mit Papillen. Er bewohnt die Küsten der nördlichen Meere und lebt in selbstgegrabenen Röhren, aus denen nur der Schwanz hervorragt. Besonders bekannt ist der weitverbreitete Sipunculus nudus. Die Sipunkuliden bringt man systematisch auch zu den Molluskoiden in Beziehung.

Sternwurm (Priapulus caudatus). Vergr.
Sternwurm (Priapulus caudatus). Vergr.
Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 7.
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