Stollbeule

[59] Stollbeule, beim Pferd eine Geschwulst auf dem Ellbogenhöcker. Dieser liegt beim stehenden Pferd an der Hinterfläche des Vorderbeines neben der Unterfläche des Rumpfes. Legt sich das Pferd, so berührt der Ellbogenhöcker den Boden oder, wenn das Bein an den Leib gezogen ist, den Huf, bez. das Hufeisen. Die den Knochenhöcker überziehende Haut kann dabei gequetscht werden, sei es auf dem Hufeisen, namentlich wenn dieses Stollen hat (daher S.), oder auf schlechtem Pflaster bei ungenügender Streu. Die Quetschung erzeugt eine Beule, die zunächst weich und mit Flüssigkeit gefüllt ist, bei Vernachlässigung und wiederholter Quetschung aber eine derbe Geschwulst (Stollschwamm) wird. Das Pferd wird meist nicht lahm, aber verunstaltet. Wenn die frisch entstandene S. tierärztlich behandelt wird, läßt sie sich meist beseitigen, später nur schwer und mittels Operation. Jedenfalls müssen wiederholte Quetschungen durch reichliche Streu und nötigenfalls Änderung des Hufeisens verhütet werden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 59.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika