Stuckmarmor

[140] Stuckmarmor, künstlicher Marmor, der früher besonders geschickt durch italienische Arbeiter angefertigt wurde. Auf die sorgfältig gereinigte und genäßte Mauer oder auch auf eine passend hergerichtete Holzunterlage (z. B. bei Herstellung von Säulen) wird ein aus Gips und grobem Sand bestehender, mit Leimwasser angemachter Grundputz aufgebracht. Aus Gips, Alabaster- und Gipsstückchen, Leimwasser und verschiedenen Farben werden dann Teige zubereitet, die man in Stücken und Streifen, je nach der Art und Struktur des nachzuahmenden Marmors, in den noch weichen Grundputz eindrückt. Für Aderungen u. dgl. werden Aussparungen gemacht, die erst später mit entsprechend gefärbter Masse ausgefüllt werden. Nach Erhärtung der Masse werden die Flächen abgehobelt, geschliffen, schlechte Stellen ausgestochen und ausgebessert und dann das Ganze mit dünner, gefärbter Gipsmasse wiederholt gespachtelt und mit Roteisenstein poliert. Für Musterungen wird die bis zum Polieren fertige Masse nach Schablone ausgeschnitten und die Vertiefungen werden mit andersfarbigem Stuck ausgefüllt.[140]

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 140-141.
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