[267] T (te), t, lat. T, t, der harte oder stimmlose dentale Verschlußlaut (s. Lautlehre). Das hochdeutsche t geht, geschichtlich betrachtet, vermöge der Lautverschiebung (s. d.) auf ein älteres d zurück, das in den übrigen germanischen Sprachen noch geblieben ist; man vergleiche z. B. unser toll mit englisch dull, plattdeutsch doll. Das altgermanische d geht aber seinerseits auf ein aspiriertes d zurück, das sich z. B. im Sanskrit als dh, im Griechischen als th zeigt; so finden wir für das griechische thyrā, Tür. im Gotischen daúr, im Englischen door, während im Hochdeutschen aus dem d ein t geworden ist: Tür, Tor. Der Buchstabe t stammt von dem griechisch-phönikischen Tau ab, das ursprünglich die Gestalt eines Kreuzes hatte.
Als Zahlzeichen bedeutet im Griechischen τ´ 300,,τ 300,000; im Lateinischen T 160, T 160,000. Als Abkürzung bedeutet T. den römischen Vornamen Titus; bei Bücherzitaten = Tomus (Band); im Handel ist T. = Tara; t = Tonne; im Postwesen (= Taxe) als Stempel auf unfrankierten oder unzureichend frankierten Briefsendungen nur im internationalen Verkehr (aus andern Ländern ohne den Stempel T einlaufende Sendungen gelten als frankiert).
T., bei Pflanzennamen für Tournefort (s.d.).
t. a.= testantibus actis (lat.), wie die Akten bezeugen.
T C, im gesamten Telegrammverkehr = télégramme collationné (franz.) = verglichenes Telegramm, das die Empfangsanstalt zur Sicherung des wortgetreuen Empfangs vollständig zurücktelegraphiert.
T.F., in Frankreich früher den Zuchthaussträflingen auf die Schulter eingebrannte Buchstaben, = travail forcé, »Zwangsarbeit«; desgleichen: T.P. = travaux à perpétuité, »lebenslängliche Zwangsarbeit«.
T.O. = Telegraph Office (engl.), Telegraphenamt.
T.P.L. = twice past the line (engl.), »zweimal die Linie (den Äquator) passiert«, auf den Etiketten mancher Weine.
t.s. = tasto solo (s.d.).
t.s.v.p. = tournez, s'il vous plaît! (franz.), »wenden Sie gefälligst (das Blatt) um!«