Tagblindheit

[282] Tagblindheit (Nachtsehen, Nyktalopie, Coecitas diurna), Mangel des Gesichts, bei dem die Kranken am hellen Tage schlechter sehen als abends (bei herabgesetzter Beleuchtung). Die T. ist ein Symptom vieler Erkrankungen des Auges, sowohl der lichtbrechenden Medien als auch des lichtempfindenden Apparates. Die Medientrübungen, die T. veranlassen, sind zentral, d. h. in der Pupillenmitte gelegen; sie werden bei hellerm Tageslicht, also bei enger Pupille, mehr Störungen hervorrufen als bei herabgesetzter Beleuchtung, bei der die Pupillen weiter werden. Die Erkrankungen des lichtempfindenden Apparates (Netzhaut und Sehnerv), die zur T. führen, sind meist solche, die auch zu Skotom, namentlich zentral gelegenen Skotomen, führen. Die Ursachen für T. können also sehr mannigfaltig sein und ist bei Beobachtung dieses Symptoms spezialärztliche Beratung stets anzuempfehlen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 282.
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