Tapisseriearbeit

[319] Tapisseriearbeit, ursprünglich die Kunst des Wirkens von Teppichen und Tapeten, hergeleitet vom franz. tapis, »Teppich«, »Decke«, wonach in Frankreich alle Wandteppiche (auch die Gobelins) Tapisserien genannt werden. Nach der Entstehung der Kanevasstickerei (s. d.) aus der orientalischen Knüpfteppichtechnik wurde der Name T. zu Anfang des 19. Jahrh. in Deutschland auf die Kanevasstickerei übertragen. Die T. wird vornehmlich von Dilettanten betrieben Während früher naturalistische Blumenmuster, Figuren und ganze Bilder nachgeahmt wurden, hat J. Lessing in den »Altorientalischen Teppichmustern« (Berl. 1877) stilistisch mustergültige Vorbilder für die Straminstickerei auf Kanevas geboten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 319.
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