Tay

[362] Tay (spr. tē), Fluß im Perthshire (Schottland), entspringt als Fillan am Ben Lui nördlich vom Loch Lomond, fließt durch den Loch Dochart und dann als Dochart in nordöstlicher Richtung bis zum 23 km langen, nur 1–1,8 km breiten Loch T., den er bei Kenmore verläßt. Bei Logiarait wendet er sich nach S. und bildet bis Dunkeld ein romantisches Tal, tritt dann in das fruchtbare Strathmore ein und mündet durch den 40 km langen, nach NO. gerichteten Firth of T. nach einem Gesamtlauf von 189 km in die Nordsee. Der T. ist besonders in seinem obern Laufe sehr reißend und bildet bei Mones einen schönen Wasserfall. Seeschiffe können auf ihm mit der Flut bis nach Perth fahren. Seine bedeutendsten Nebenflüsse sind links: der Tummel (mit Garry) und die Isla, rechts: der Earn. Die großartige Eisenbahnbrücke über den T., oberhalb Dundee, die 1877 gebaut wurde und 3,2 km lang war, stürzte Weihnachten 1879 mit einem über sie hineilenden Zug in die Fluten. 1882–87 ist indes vom Ingenieur W. H. Barlow eine neue Brücke erbaut worden, die auf eisernen, mit Zement gefüllten Zylindern ruht, 3214 m lang und 18,3 m breit ist, 85 Öffnungen hat (11 zu je 75,3 m) und in der Mitte sich 23,5 m über den mittlern Wasserstand erhebt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 362.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika