Tempe [1]

[402] Tempe (»die Einschnitte«), von den alten Dichtern vielfach gefeiertes, 100–1600 Schritt breites, etwa 12 km langes, vom Peneios durchströmtes Felsental mit üppiger Vegetation zwischen dem Ossa und dem Olympos in Thessalien. Wo der Peneios auf eine Strecke von 5 km das Gebirge durchbricht, rücken die Berge sehr nahe zusammen; weiterhin öffnet sich stellenweise das Tal, so daß der Fluß in Windungen sanft hindurchströmt. Die Straße, zum Teil in den Felsen gehauen, liegt am rechten Ufer. Das Tal war einer der wichtigsten Pässe Nordgriechenlands. Philipp von Mazedonien ließ am Eingang Kastelle errichten, die nach ihm verfielen, von den Römern aber wiederhergestellt wurden. Im Passe selbst stand ein hochheiliger Altar des Apollon, unweit des Meeres ein solcher des Poseidon Peträos, als dessen Werk die Talspalte angesehen wurde. Vgl. Kriegk, Das thessalische T. (Leipz. 1835).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 402.
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