Tetramĕter

[441] Tetramĕter (griech.), ein aus vier Metra bestehender Vers, insbes. dervon vier Doppelfüßen (Dipodien) gebildete trochäische, iambische und anapästische T., der bei den Römern in der akatalektischen Form octonarius, in der katalektischen septenarius (nach der Zahl der vollständigen Füße) heißt. Diese drei Gattungen fanden besonders im griechischen und altrömischen Drama Verwendung. Der trochäische Septenar war in der römischen Poesie, namentlich der Kaiserzeit, sehr beliebt, daher auch die altchristlichen Kirchenlieder in ihm gehalten sind. Auch in der altspanischen Romanze und in Gedichten Platens (z. B. »Das Grab im Busento«) findet sich der trochäische T. Über den anapästischen T. s. Anapäst. – T. heißen auch Meßbänder mit vier Skalen. s. Meßkette.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 441.
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