Thomsen

[497] Thomsen, 1) Julius, Chemiker, geb. 16. Febr. 1826 in Kopenhagen, wurde Dozent an der Polytechnischen Lehranstalt und an der militärischen Hochschule daselbst, 1866 Professor an der Universität und 1883 Direktor der Technischen Lehranstalt in Kopenhagen. Er wandte seit 1853 die Lehren der mechanischen Wärmetheorie auf thermochemische Vorgänge an und machte zahlreiche Untersuchungen über die Wärmetönungen bei chemischen Prozessen. 1853 gründete er auch die Kryolithindustrie, und 1865 wurde er Direktor der Kryolithminen und -Handelsgesellschaft in Kopenhagen. Er schrieb: »Thermochemische Untersuchungen« (Leipz. 1882–86, 4 Bde.).

2) Vilhelm, dän. Sprachforscher, geb. 25. Jan. 1842 in Kopenhagen, wurde daselbst 1869 Privatdozent, 1875 außerordentlicher und 1887 ordentlicher Professor an der Universität. Die Hauptarbeiten des außerordentlich vielseitigen Gelehrten sind: »Über den Einfluß der germanischen Sprachen auf die finnisch-lappischen« (Halle 1870); »Der Ursprung des russischen Staates« (Gotha 1879); »Beröringer mellem de finske og de baltiske Sprog« (Kopenh. 1890); »Inscriptions de l'Orkhon déchiffrées« (Helsingf. 1896); »Sprogvidenskabens historie« (Kopenh. 1902); »Videnskabens faelessprog« (das. 1905).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 497.
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