Thomsensche Krankheit

[497] Thomsensche Krankheit (Myotonia congenita intermittens), tonische Krämpfe in willkürlich beweglichen Muskeln infolge von ererbter Disposition, tritt gewöhnlich in frühester Jugend, ausnahmsweise zur Pubertätszeit und viel häufiger beim männlichen als beim weiblichen Geschlecht auf. Durch jede einigermaßen energische Willkürbewegung werden schmerzlose tonische Muskelkontraktionen ausgelöst, die nicht durch einen Willensakt rasch zu beseitigen sind. Setzt der Kranke aber die Bewegungen eine Zeitlang fort, so gehen sie leichter, schließlich ganz frei von statten. Ermüdung, Kälte, Krankheit, Schreck, Befangenheit verschlimmern die Anfälle, leibliche und geistige Ruhe, zuweilen auch mäßige Arbeit schaffen Erleichterung. Das Leiden ist unheilbar, doch kommen im Verlauf der Jahre Schwankungen in der Form vor. Vgl. Erb, Die T. K. (Leipz. 1886).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 497.
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