Brightsche Krankheit

[669] Brightsche Krankheit (Morbus Brightii), erst in neuerer Zeit bekannt gewordener, obgleich häufig vorkommender Krankheitsproceß der Nieren; dieser besteht darin, daß in den Nieren, zuerst in der Rindensubstanz derselben, Ablagerungen von Eiweiß stattfinden; das Eiweiß erscheint sodann theils im Harn (Albuminurin, Eiweißharnen), theils setzt es sich im Parenchym der Nieren ab, wodurch diese anschwellen (nephritis albuminosa). Später wird die Niere blutleerer und schwindet nach und nach zusammen; völlige Zertheilung ist selten. Als Folgeleiden dieses Krankheitsprocesses, besonders wenn beide Nieren ergriffen [669] sind, erscheinen sodann theils allgemeine Wassersucht, theils Vergiftung des Blutes durch Harnstoff (Uraemia), wodurch in der Regel der Tod erfolgt. Bei acutem Auftreten der Krankheit. z.B. nach Scharlach. dem sie so häufig als Nachkrankheit folgt, ist die Vorhersage viel günstiger als in den chronischen Fällen.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 669-670.
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