Schweinsberger Krankheit

[180] Schweinsberger Krankheit, eine Leberverhärtung (Cirrhosis) des Pferdes, die seit etwa 50 Jahren in begrenzten Flußgebieten, besonders in der Gegend von Schweinsberg im hessischen Ohmtal, ferner in einigen Distrikten Bayerns und Badens beobachtet wird. Die Erkrankung beruht auf einer spezifischen, jedoch nicht näher bekannten Schädlichkeit des Graswuchses der betreffenden Flußtäler, die wahrscheinlich dauernd auf die Leber und später auf das Gehirn wirkt. Die Krankheit zeigt sich meistens bei alten Pferden, namentlich wenn viel Heu und wenig Hafer gefüttert wird, und beginnt unauffällig mit Minderung der Verdauung und mit Abmagerung trotz guten Appetits. Die Tiere fangen an, die Wände zu benagen, Erde zu fressen etc., werden stumpfsinnig, kraftlos und gehen fast ausnahmslos nach langem Kranken zugrunde. Jede Behandlung ist nutzlos. Bei der Sektion findet sich oft kolossale Vergrößerung und Verhärtung der Leber, die bisweilen speckartig wird. Eine ähnliche Erkrankung ist die von Smith beschriebene Bottomdisease der Pferde in Süddakota.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 180.
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