Tokantins

[592] Tokantins, großer Fluß in Brasilien, entspringt im Staate Goyaz etwas nördlich vom 16.° südl. Br. auf der Serra dos Pyreneos nahe der Grenze gegen Minas Geraës als Maranhão, dem eine Menge kleinerer Flüsse, darunter der Tokantins-Pequeno (Kleiner T.), zugehen, heißt nach Überschreitung des 14. Breitengrades T., empfängt rechts den ganz nahe seiner Quelle entspringenden ansehnlichen Paraná, bildet die Grenze gegen Maranhão, tritt dann in den Staat Pará über, wo er durch Aufnahme des Araguaya (s. d.) zu einem mächtigen Strom anwächst, der nördlich vom 2.° südl. Br. durch den breiten Nebenarm Tajipuru mit dem Amazonenstrom (s. d.) in Verbindung steht und so mit diesem die Insel Marajo umschließt, heißt nun Pará und erweitert sich von 1800 m Breite bei Belem bis zu 64 km an seiner Mündung in den Atlantischen Ozean wenig südlich vom Äquator. Der T. hat 2610 km Länge, wovon 200 km auf den Pará kommen, sein Stromgebiet umfaßt 979,000 qkm. Die Schiffahrt ist wegen verschiedener Stromschnellen bis Porto Imperial (10° südl. Br.) regelmäßig nur Ruderbooten von 20 Ton. möglich; den untersten Lauf von Cametá an befahren Dampfer, Seeschiffe gelangen bis zur Stadt Pará.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 592.
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