Tollens

[596] Tollens, Henrik Caroluszoon, niederländ. Dichter, geb. 24. Sept. 1780 in Rotterdam, gest. 21. Okt. 1856 in Ryswyk, ward Kaufmann, widmete sich daneben der Poesie und zog sich 1846 auf sein Landgut zu Ryswyk zurück. Seine Erstlingsarbeiten waren mehrere Komödien und Trauerspiele, die er jedoch später nicht in seine Werke aufnehmen wollte. Darauf veröffentlichte er: »Proeve van sentimenteele geschriftenen gedichten« (1800); »Idyllenen minnezangen« (1801–05); »Gedichten« (1808–15, 3 Bde.); »Tafereel van de overwintering der Nederlanders op Nova Zembla« (1816; deutsch, Amsterd. 1871); das niederländische Volkslied: »Wien Neerlandsch bloed« (1817); »Romancen, balladenen legenden« (1818); »Nieuwe gedichten« (1821); »Liedjes van Claudius« (1832) und »Laatste gedichten« (1848–53). Eine Gesamtausgabe seiner Werke erschien Leeuwarden 1855–57, 12 Bde. T. war eine Zeitlang der beliebteste niederländische Dichter, vorzüglich des Mittelstandes; 1860 wurde ihm in Rotterdam ein Standbild errichtet. Vgl. Schotel, Tollensen zijn tijd (Tiel 1860).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 596.
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