Tuchel

[791] Tuchel, Kreisstadt im preuß. Regbez. Marienwerder, unweit der Brahe, an der Staatsbahnlinie Neustettin-Goßlershausen, 103 m ü. M., hat eine evangelische und eine kath. Kirche, Synagoge, ein altes Schloß (jetzt Sitz des Landratsamtes), ein kath. Schullehrerseminar, eine höhere Privatknabenschule, ein[791] Amtsgericht, eine Gold- und Silberwaren-, eine Holzbearbeitungs- und eine Kalksandsteinfabrik, 3 Dampfsägemühlen, eine Dampfziegelei und (1905) 3448 Einw., davon 944 Evangelische und 290 Juden. Unmittelbar bei der Stadt die Dörfer Neu-Tuchel und Koslinka mit zusammen über 2000 Einw. T. wurde um 1187–1207 unter dem Herzog Sambor I. von Pomerellen gegründet. Nordöstlich von T. erstreckt sich im Gebiete des Schwarzwassers und der Brahe (s. Karte »Ost- und Westpreußen«) die 112 km lange, 30–35 km breite, meist mit Kiefernwald bedeckte Tucheler Heide. Vgl. Frydrychowicz, Geschichte der Stadt, Komturei und Starostei T. (Berl. 1879); Schütte, Die Tucheler Heide, vornehmlich in forstlicher Beziehung (Danz. 1893).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 791-792.
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