Schütt

[86] Schütt, 1) (Große S., magyar. Csallóköz, spr. tschállōkös) Donauinsel in Ungarn, wird vom Hauptarm der Donau und einem 1 km unterhalb Preßburg links abzweigenden Nebenarm derselben (Neuhäusler oder Kleine Donau) gebildet, erstreckt sich bis Komorn, ist 84 km lang und 15–30 km breit und liegt 109 bis 128 m ü. M. Sie gehört zum größern Teil zum Preßburger, im übrigen zum Komorner und Raaber Komitat, erzeugt Getreide, Obst und Gartenfrüchte, enthält an 140 Orte mit meist magyar. Einwohnern und wird von der Bahnlinie Preßburg-Duna-Szerdahely-Komorn durchschnitten. Hauptorte sind Duna-Szerdahely und Schütt-Somerein. Der Teil zwischen dem Hauptarm der Donau und dem Bach Csiliz wird Csilizköz genannt. – 2) (Kleine S., Szigetköz. spr. ßigetkös) Insel daselbst, zwischen dem Hauptarm der Donau und der sogen. Wieselburger Donau, südlich von der Großen Schüttinsel gelegen, gehört zu den Komitaten Wieselburg und Raab und erstreckt sich in einer Länge von 45 km bei 5–8 km Breite von Rajka bis unterhalb Raab, enthält ebenfalls viele Ortschaften und ist reich an Getreide und Obst. Hauptort ist Hédervár. – Beide Inseln erlitten durch Überschwemmungen große Einbuße ihrer ehemals sprichwörtlichen Fruchtbarkeit (»Kornkammer Ungarns«), was zur Verarmung und Auswanderung der Bewohner führte.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 86.
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