Venlo

[23] Venlo (Venloo), früher befestigte Stadt in der niederländ. Provinz Limburg, am rechten Ufer der Maas, Knotenpunkt der Niederländischen Staatsbahnlinien Maastricht-V., Breda-V. und Nimwegen-V. sowie der Preußischen Staatsbahnlinien V.-Wesel-Haltern, V.-Kaldenkirchen-Kempen und -Viersen, hat eine große kath. Kirche, ein schönes Rathaus (1595), höhere Bürgerschule, Zeichenschule, Kantonsgericht, Handelskammer, Fabrikation von Nähnadeln[23] und Zigarren, Geneverbrennerei, Bierbrauerei, Mühlenindustrie, Transithandel, Schiffahrt und (1905) 16,695 Einw. Unweit das durch seine Missionsanstalten bekannte Dorf Steyl (s. d.). – V. wurde von Reinald 11. von Geldern 1343 vergrößert und mit städtischen Privilegien beschenkt. Karl V. eroberte 1543 die Stadt, ebenso 1632 Friedrich Heinrich von Oranien, der sie jedoch bald wieder an den Kardinal-Infanten Ferdinand verlor, worauf sie durch den Westfälischen Frieden spanisch blieb. 1702 wurde V. von den Alliierten erobert und kam 1715 an die Niederlande. Nachdem 26. Okt. 1794 die Franzosen V. erobert hatten, wurde es mit Frankreich vereinigt, kam aber durch den Pariser Frieden 1814 an die Niederlande zurück. 1830–39 war V. von den Belgiern besetzt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 23-24.
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