Vogelbauer

[210] Vogelbauer, Käfig für Stubenvögel, wird am einfachsten aus einer mehr langen als hohen Kiste hergestellt, deren nach dem Fenster zu richtende offene Seite mit maschigem Drahtgeflecht oder Gitterwerk bespannt wird. Gewöhnlich erhält der V. einen flachen, kastenartigen Unterbau und auf diesem ein Stangengestell mit Wänden aus Geflecht oder Gitterwerk. Der Unterbau wird mit Schublade und die eine Wand mit einer Tür versehen. Am besten fertigt man den V. ganz aus Metall, da dies am leichtesten rein zu erhalten ist. Futter- und Trinkgefäße müssen aus Glas oder Porzellan, die nicht zu dünnen Sitzstangen aus weichem Holz bestehen. Für manche, sehr unruhige Vögel ist eine Decke aus nicht straff gespannter Leinwand nötig. Heckkäfige haben doppelte oder dreifache Größe der gewöhnlichen V. Noch größer sind Gesellschafts oder Flugkäfige und die im Freien erbauten Vogelhäuser (Volièren) mit Sommer-, Winter- und Brutraum. Vogelstuben müssen einen fugenfreien Fußboden, mit Öl gestrichene, rissefreie Wände, gut schließende, für den Sommer teilweise mit Drahtgaze bespannte Fenster besitzen und werden am besten von außen geheizt. Sie müssen den Bedürfnissen der zu haltenden Vögel entsprechend mit Strauchwerk, Sand, Trink- und Badegelegenheit, Futternäpfen und Nistgelegenheiten, wie Harzerbauerchen (ganz aus Holz), Körben, ausgehöhlten Baumstämmen und allerlei Nistmaterial versehen werden. Vgl. Stubenvögel.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 210.
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