Wappäus

[369] Wappäus, Johann Eduard, namhafter Statistiker und Geograph, geb. 17. Mai 1812 in Hamburg, gest. 16. Dez. 1879 in Göttingen, studierte in Göttingen und Berlin und unternahm 1833–34 eine Reise nach den Kapverdischen Inseln und Brasilien. 1838 habilitierte er sich als Privatdozent in Göttingen, wo er 1845 zum außerordentlichen, 1854 zum ordentlichen Professor ernannt wurde. Er schrieb: »Untersuchungen über die geographischen Entdeckungen der Portugiesen unter Heinrich dem Seefahrer« (1. Teil, Götting. 1842); »Die Republiken von Südamerika« (1. Abt.: Venezuela, das. 1843); »Deutsche Auswanderung und Kolonisation« (2 Tle., Leipz. 1846 u. 1848); »Allgemeine Bevölkerungsstatistik« (das. 1859–61, 2 Bde.), ein auf diesem Gebiete grundlegendes Werk; »Über den Begriff und die statistische Bedeutung der mittlern Lebensdauer« (Götting. 1859). 1847 übernahm er die Redaktion der 7. Auflage des »Handbuchs der Geographie und Statistik« von Stein und Hörschelmann, für die er selbst die allgemeine Geographie (Leipz. 1849), Nordamerika (1855), Mittel- und Südamerika (1858–67) und Brasilien (1871) bearbeitete. Eine Reihe wertvoller Abhandlungen von W. enthalten die »Göttingischen Gelehrten Anzeigen«, deren Redaktion er 1848–63 und wieder 1874–79 führte. Auch gab er »Karl Ritters Briefwechsel mit J. F. L. Hausmann« (Leipz. 1879) heraus. Seine Vorlesungen über Statistik veröffentlichte Gandil als »Einleitung in das Studium der Statistik« (Leipz. 1881).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 369.
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