Weißfisch [2]

[501] Weißfisch (Lauben, Alburnus Rond.), Gattung der Edelfische aus der Familie der Karpfen (Cyprinidae), Fische mit gestrecktem Körper, vorstehendem Unterkiefer, kurzer, hinter den Bauchflossen stehender Rückenflosse, unter dem Ende derselben beginnender Afterflosse, scharfrandigem Bauch und stark silberglänzenden, leicht abfallenden Schuppen. Der Ukelei (Albe, Blinke, Schupper, A. lucidus Heck.), 10–12, selten 20 cm lang, mit seitlich zusammengedrücktem Leib und sehr schief stehender Mundspalte, wechselt ungemein in Form und Färbung, ist meist auf dem Rücken blau- bis grasgrün, an den Seiten silberglänzend, an der Rücken- und Schwanzflosse grau, an den übrigen Flossen gelblich, findet sich in stehenden und fließenden Gewässern Europas mit Ausnahme der Gebirgsseen und -Bäche, lebt gesellig in oft sehr großen Scharen in den Hassen, manchen Seen und Flußmündungen, ist wenig scheu, gefräßig, laicht hauptsächlich im Mai und Juni und steigt dann in den Flüssen empor. Er hat sehr grätiges Fleisch, wird aber doch in großer Menge gefangen und zum Teil geräuchert, vielfach benutzt man ihn als Schweinefutter oder Dünger. Seine Schuppen dienen zur Bereitung von Perlenessenz. Der Schneider (Schuster, Aland-, Breitblocke, Schußlaube, Skoranzen, A. bipunctatus L.), gedrungen gebaut, 10 cm lang, auf dem Rücken dunkelgrau, am Bauch silberfarben, mit schwarz gesäumter Seitenlinie, findet sich in den meisten Flüssen und Seen Mitteleuropas und ist für Montenegro von Bedeutung.[501] Der Schiedling (Seelaube, Mairenke, A. mento Ag.), sehr gestreckt, 15–25 cm lang, auf dem Rücken dunkelgrün, am Bauch silberfarben, mit schwärzlich gesäumter Rücken- und Schwanzflosse, lebt in den bayrischen Seen und von dort ostwärts bis zur Krim.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 501-502.
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