Wirkungsgrad

[686] Wirkungsgrad (Nutzeffekt), allgemein das Verhältnis der für irgend einen Zweck nutzbar gemachten Energie zu der hierfür in beliebiger Form aufgewandten Energie. Wegen unvermeidlicher Verluste (Reibungsverlust, Wärmeverlust etc.) kann stets nur ein Teil der aufgewandten Energie nutzbar gemacht werden, weshalb sich der W. immer als echter Bruch darstellt. Man versteht unter dem W. z. B. bei Riemen- und Seiltrieben, bei Zahnrädergetrieben etc. das Verhältnis der durch sie übertragenen Arbeit zu der in sie eingeleiteten Arbeit; bei Hebemaschinen das Verhältnis der aus Last und Fördergeschwindigkeit sich berechnenden Arbeit zu der wirklich aufzuwendenden Arbeit; bei Wasserkraftmaschinen das Verhältnis von deren wirklicher Leistung zu der aus Wassermenge und Gefällhöhe sich berechnenden Leistung. Bei Dampfmaschinen und andern Wärmekraftmaschinen ist der mechanische W. das Verhältnis der effektiven Leistung zur indizierten Leistung (s. Dampfmaschine, S. 455 u. 456; Gaskraftmaschine, S. 373), während der thermische W. durch das Verhältnis der in Arbeit umgesetzten Wärmemenge zu der in dem[686] verbrauchten Dampf, bez. sonstigen Kraftstoffen enthaltenen Wärmemenge gebildet wird. Bei Dampfkesseln ist unter dem W. das Verhältnis der dem erzeugten Dampf innewohnenden Wärmemenge zu der in dem aufgewandten Brennstoff enthaltenen Wärmemenge zu verstehen. Bei Pumpen, Kompressoren etc. unterscheidet man von dem mechanischen noch den volumetrischen W. (Lieferungsgrad), der als das Verhältnis der wirklichen Fördermenge zu der aus Hubvolumen und Hubzahl sich berechnenden Fördermenge zu betrachten ist.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 686-687.
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