Zarlīno

[855] Zarlīno, Giuseppe, Komponist und Musikgelehrter, geb. 22. März 1517 in Chioggia bei Venedig, gest. 14. Febr. 1590 in Venedig, wurde, nachdem er in seiner Vaterstadt die Diakonatsweihe erhalten hatte, Schüler Adrian Willaerts in Venedig und 1565 Kapellmeister der Markuskirche. Z. genoß das unbestrittene Ansehen des ersten Theoretikers seiner Zeit. Seine Darstellung der Kunst des doppelten Kontrapunktes ist wahrhaft klassisch; auch war er der erste, der das Wesen der konsonanten Harmonie (Durakkord und Mollakkord) scharf definierte. Von seinen einst hochgeschätzten Kompositionen ist nur wenig erhalten. Seine theoretischen Schriften sind: »Istituzioni harmoniche« (1558); »Dimostrazioni harmoniche« (1571) und »Sopplimenti musicali« (1588). Vgl. Caffi, Storia della musica sacra nella già capella ducale di San Marco in Venezia (Vened. 1854–55).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 855.
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