Zirkōn

[956] Zirkōn, Mineral, besteht aus Zirkon- und Kieselsäureanhydrid ZrO2+SiO2, bildet tetragonale, dem Rutil und Zinnstein isomorphe, meist kurzsäulenförmige und eingewachsene (selten ausgewachsene) Kristalle, findet sich auch in abgerundeten Körnern auf sekundärer Lagerstätte, ist farblos, selten weit; und wasserhell, meist hyazinthrot (Hyazinth) oder bräunlich, auch gelb oder grün, glasglänzend, Härte 7,5, spez. Gew. 4,5–4,7. Z. findet sich als Gemengteil des Zirkonsyenits in Norwegen und bei Miask, im Granit von Haddam (Connecticut), im Amphibolit von Renfrew in Kanada, im Basalt der Auvergne und des Siebengebirges, im körnigen Kalk von Hammond (New York), in mikroskopisch kleinen Kristallen in zahlreichen Eruptivgesteinen, aufgewachsen auf Klüften im Chloritschiefer von Pfitsch und in Sanidinauswürflingen des Laacher Sees; lose in Edelsteinseifen, besonders auf Ceylon, im Goldsande von Nordcarolina und Neusüdwales, neben Pyrop zu Meronitz in Böhmen und Sebnitz in Sachsen. Die hyazinthroten Varietäten (Hyazinth) sind geschätzte Edelsteine (s. Tafel »Edelsteine«, Fig. 15); die blaßgelben und farblosen, auch die künstlich durch Erhitzen entfärbten kommen als Maturadiamanten oder Jargon de Ceylan in den Handel. Trübe Varietäten dienen zu Zapfenlagern in Uhren und an feinern Wagen. Ein dem Z. ähnliches Mineral ist der bräunlichgraue Auerbachit von Mariapol im Gouv. Jekaterinoslaw und der bläulichweiße oder bräunliche Malakon von Hiterö in Norwegen, Miask etc.; letzterer ist ein zersetzter Z. mit 3–9 Proz. Wasser und geringerer Härte.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 956.
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