2. Sippe: Dungkäfer, Aphodiinen

[81] Mit allen vorigen in der Bildung der Mundtheile und der Fühler übereinstimmend, aber durch fünf Bauchringe, am Ende zweidornige Hinterschienen und hinten gerundete Flügeldecken, welche die Leibesspitze nicht frei lassen, von ihnen unterschieden, breiten sich die Dungkäfer (Aphodius) in mehreren hundert Arten über die ganze Erde aus, am zahlreichsten (115) in den gemäßigten und kalten Strichen Europas. Sie sind es, welche an schönen Sommerabenden oder bei Sonnenschein am Tage zu tausenden in der Luft umherfliegen und wie die Hausbienen ihren Stock, einen Misthaufen umschwärmen, der sich manchmal in eine bunte Gesellschaft dieser kleinen Gesellen aufgelöst zu haben scheint. Sie erleichtern sich ihr Leben, graben nicht in den Boden, wälzen keine Pillen für ihre Nachkommen, sondern legen die Eier unmittelbar in den Mist; darum bleibt ihnen Zeit genug, wenn sie sich nicht an den ekelhaften Leckerbissen laben, zeitweilig den schmutzigen Pfuhl mit der von der Sonne durchwärmten Luft zu vertauschen, dem Tanze und Spiele nachgehend. Ein beinahe walziger Körper von geringer Größe, schwarzer oder schmutzig brauner Farbe kommt fast allen zu. Der halbkreisförmig gerundete Kopf buchtet sich in der Mitte flach aus und trägt ungetheilte Augen. Eine feine Haut säumt das Halsschild am Vorderrande, und neben seinem Hinterrande läßt sich das Schildchen deutlich unterscheiden. Die Mittelhüften sind genähert, und die Hinterhüften decken in ihrer Erweiterung meist die Wurzel des Hinterleibes.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 81.
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