Rauhe Sandwespe (Psammophila hirsuta)

[281] Für Deutschland und den höheren Norden Europas vertreten zwei Arten, die rauhe und gemeine Sandwespe, die größeren Sphexe, von denen sie sich hauptsächlich durch die ungezähnten Fußklauen unterscheiden. Die rauhe Sandwespe (Psammophila hirsuta) ist 19,5 Millimeter lang, hat einen dreimal kürzeren Hinterleibsstiel als der Maurer-Spinnentödter und ist bis auf die braunrothe Hinterleibswurzel schwarz gefärbt, an Beinen und an der vorderen Körperhälfte zottig schwarz behaart, vorzugsweise am grob gerunzelten Hinterrücken. Den ganzen Sommer hindurch treiben sich diese Wespen an sandigen Stellen umher und suchen, wenn sie hungerig sind, blühende Blumen und mit Blattläusen besetzte Sträucher auf. Bei ihren Balgereien setzt sich eine auf die andere und beißt sie in den Nacken; auch kommt wohl eine dritte und vierte hinzu, und so entsteht ein Knäuel, welcher sich auf dem Boden wälzt und sich endlich wieder auflöst. Ob bloße Kurzweil, ob Eifersucht und ernstliche Zänkereien solchen Auftritten zu Grunde liegen, wer soll es errathen?

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Neunter Band, Vierte Abtheilung: Wirbellose Thiere, Erster Band: Die Insekten, Tausendfüßler und Spinnen. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1884., S. 281.
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