7. Sippe: Furien (Alecto)

[439] Dem an Giftschlangen so reichen Australien gehört eine zahlreiche Sippschaft von Schlangen an, welche äußerlich mit den Ottern große Aehnlichkeit haben und daher von vielen Forschern diesen beigezählt wurden, sich jedoch als Furchenzähner zu erkennen geben. Wagler hat ihnen den Namen der Furie Alecto beigelegt; wir können sie also geradezu Furien nennen. Gestalt und Zahnbau lassen sie als Mittelglieder zwischen den Vipern und Schildottern erscheinen; doch unterscheiden sie sich von den einen wie von den anderen hinlänglich, um die Trennung zu rechtfertigen, insbesondere dadurch, daß der Vordertheil des Oberkiefers hinter den kurzen, gefurchten Gifthaken noch einige andere kleine, gebogene und spitzige Zähne ohne Furche trägt. Der Kopf ist ungleichseitig viereckig, platt, am Mundrande abgerundet, der Leib kräftig, der Schwanz kurz und dick wie bei den Vipern. Die Rückenschuppen sind in funfzehn bis einundzwanzig Reihen angeordnet; die der Rückenfirste ähneln den übrigen; der Untertheil des Schwanzes wird von einer einfachen Reihe von Schildern bekleidet.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Siebenter Band, Dritte Abtheilung: Kriechthiere, Lurche und Fische, Erster Band: Kriechthiere und Lurche. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1883., S. 439.
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