Sandotter (Vipera ammodytes)

[470] Die dritte Giftschlange Europas, die Sandotter (Vipera ammodytes, Coluber ammodytes, Vipera illyrica, Ammodytes Mathioli, Rhinechis ammodytes), wegen eines häutigen, mit Schuppen bedeckten Anhanges an der Nase, welche einer kegeligen Warze ähnelt, zum Vertreter der Nasenvipern (Rhinechis) erhoben, unterscheidet sich von der Kreuzotter ebenfalls durch die Bedeckung des Kopfes, auf welchem sich außer den Augenbrauenschildern keine Grubenschilder finden, nicht aber, oder doch kaum merklich, durch die Gestalt; selbst die Färbung und Zeichnung der beiden, bezüglich aller drei Arten, hat große Aehnlichkeit. Kleine, undeutlich gekielte, mehr oder weniger geschindelte Schuppen bekleiden den Kopf, größere, ähnlich gestaltete, in einundzwanzig, ausnahmsweise auch dreiundzwanzig Längsreihen geordnete, den Rumpf. Die Grundfärbung ist ebenso veränderlich wie bei jenen, meist gelbbräunlich, bei einzelnen Stücken aber mehr oder minder mit Roth gesättigt, bei manchen sogar schön rosenroth und dann wirklich prachtvoll, die Zeichnung ein dunkles Zackenband, welches im Nacken beginnt, über den ganzen Rücken und Schwanz fortläuft und aus länglichen Vierecken besteht, welche sich mit einem Winkel an den des folgenden anreihen. Dunkle Linien fassen das Band seitlich ein und heben es von dem Grunde um so lebhafter ab. Die Schilder der Unterseite sind auf gelblichem Grunde schwarz gepunktet und getüpfelt. Je nach der Grundfärbung und dem mehr oder minder deutlich hervortretenden Zackenbande sieht die Sandotter verschieden aus, läßt sich jedoch unter allen Umständen leicht erkennen und bestimmen. Ihre Länge übertrifft die der Verwandten um mehrere Centimeter; Stücke jedoch von einem Meter gehören zu den größten Seltenheiten.

Die Sandotter bewohnt Kärnten, Tirol, Ungarn, Istrien, Dalmatien, Griechenland, Italien, Frankreich, die griechische und pyrenäische Halbinsel, die Türkei, Nordafrika, wahrscheinlich [470] auch Kleinasien, und zwar vorzugsweise Gebirge, in welchem sie bis zu bedeutenden Höhen emporsteigt.


Sandotter (Vipera ammodytes). 2/3 natürl. Größe.
Sandotter (Vipera ammodytes). 2/3 natürl. Größe.

In Kärnten ist sie, nach Gallenstein, die häufigste Giftschlange, in Krain und Istrien eine sehr gewöhnliche Erscheinung, in Tirol, laut Gredler, zwar auf ein kleines Verbreitungsgebiet in der Nähe Bozens beschränkt, hier aber nicht selten, in Ungarn, Istrien und Dalmatien gemein. Effeldt fand sie auf seiner Sammlerreise schon bei Preßburg und von hier ab überall nach Süden hin, besonders häufig in der Nähe von Mehadia an der Militärgrenze; Erber traf sie in Dalmatien, Erhard in den Weinbergen der Kykladen, Bory de St. Vincent in Griechenland. In Italien ist sie viel weiter verbreitet, als gewöhnlich angenommen wird, und jedenfalls im Norden der Halbinsel ebenso gut heimisch wie im Süden und auf Sicilien; in Frankreich tritt sie seltener auf und beschränkt sich nur auf den Süden des Landes; in Spanien wie in Portugal dagegen kommt sie aller Orten, auch in unmittelbarer Nachbarschaft der Dörfer und Städte vor, dringt sogar in das Innere der letzteren ein, so, laut Machado, in das Judenviertel Sevillas und, nach mündlicher Mittheilung meines Bruders, welcher eine vor den Füßen seines Töchterchens erschlug, in die Gärten Madrids und des Klosters Escorial. Südlich der pyrenäischen Halbinsel hat man sie in Algerien, südlich und östlich der Türkei endlich in Syrien und Transkaukasien gefunden. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich somit vom neunten bis zum fünfundsechzigsten Grade östlicher Länge von Ferro und vom vierunddreißigsten bis zum achtundvierzigsten Grade nördlicher Breite.

Sie lebt einzeln, nach Effeldt jedoch selbst im Mai, also lange nach der Begattungszeit, zuweilen noch paarweise und wählt ihren Aufenthalt unter Steinen oder in Erdlöchern, im Gebüsch, selbst in Waldungen ebensowohl wie auf buschlosen Feldern oder deren Rainen, mit besonderer Vorliebe aber in Weinbergen. In Tirol erscheint sie, laut Gredler, bereits im März, [471] und wird noch spät im Herbste angetroffen; auf den Kykladen wie in Südspanien hält sie kaum noch, hier und da gar nicht, Winterschlaf, sondern ist jahraus, jahrein in Thätigkeit. In den Mittagsstunden wurde sie von Effeldt nie beobachtet, wohl aber am frühen Morgen und in später Abendstunde; ja, unser Beobachter fand sie an solchen Orten, welche er übertages vergeblich abgesucht hatte, oft in ziemlicher Anzahl auf, wenn er an warmen Abenden eine Stunde nach Sonnenuntergang mit der Laterne in der Hand ausging, um sie zu suchen. »Auf diese Fangart«, so erzählt er mir, »bin ich durch die Mittheilung eines ungarischen Bauern, welchen ich nach dem Thiere befragte und um seine Hülfe anging, aufmerksam gemacht worden. Bei Tage, meinte der Mann, würde es schwer halten, solche Giftschlangen zu sammeln; abends aber habe das durchaus keine Schwierigkeit: denn man brauche ja nur ein Feuer anzuzünden, dann kämen sie in Scharen heran, und man könne von ihnen fangen, soviel man wolle. Noch an demselben Abende wurde dieser Rath von mir befolgt, und das Ergebnis bestätigte die Wahrheit der mir damals wenig glaublichen Mittheilung: mein Schlangenfänger und ich erbeuteten in der einen Nacht einundzwanzig Stück.«

Nach Erbers Erfahrungen nährt sich unsere Schlange von Mäusen, Vögeln und Eidechsen, soll auch die Vögel sehr listig zu beschleichen wissen und den arglosen, gefiederten Sängern, oft während des Gesanges, den tödtlichen Biß versetzen. »Der Vogel erhebt sich, meistens kläglich schreiend, noch einmal in die Luft, stürzt aber sogleich wieder zur Erde und verendet innerhalb weniger Minuten, worauf er von der Schlange nach einiger Zeit verzehrt wird.«

Ueber die Fortpflanzung liegen besondere Beobachtungen nicht vor; doch läßt sich aus den Angaben Effeldts und Erbers entnehmen, daß die Begattungszeit ungefähr in dieselben Wochen fällt wie bei der Kreuzotter, und daß die Jungen im August oder September geboren werden. Im September warf ein Weibchen, welches Erber gefangen hielt, zwei Junge, welche leider beide todt zur Welt kamen, vielleicht auch nicht ausgetragen, weil noch in den Ei häutchen eingehüllt waren.

Die ersten gefangenen Sandottern, welche Effeldt erhielt, wurden ihm zugesandt mit dem Bemerken, daß sie im Käfige niemals Nahrung annähmen; aber gerade diese beiden Stücke widerlegten solche Behauptung, indem eine von ihnen die vorgeworfene Maus ohne weiteres ergriff und verschlang. In der Folge wurden dieselben Beobachtungen vielfach wiederholt; ja, einzelne zeichneten sich förmlich aus durch Gefräßigkeit, nahmen anderen ihrer Art und Verwandten das Futter weg, rissen schwächeren unter wüthendem Zischen selbst die halbverschlungenen Mäuse wieder aus dem Rachen und mästeten sich, während jene darben mußten. Da die lebenden Mäuse, welche anfangs gefüttert wurden, von den überaus trägen Sandottern manchmal nicht gleich getödtet wurden und dann regelmäßig den Kasten benagten, warf ihnen Effeldt später nur noch todte Mäuse vor; aber auch diese wurden nicht verschmäht, und die Schlangen gewöhnten sich zuletzt so an diese Fütterung, daß sie es unterließen, von ihren Waffen Gebrauch zu machen, wenn sie eine Maus ergriffen, gleichviel ob dieselbe todt war oder sich noch regte. Eines Tages betäubte Effeldt eine Maus durch einen Schlag und warf sie den Sandottern vor. Sie wurde augenblicklich erfaßt und verschlungen, erwachte dabei aus ihrer Betäubung und begann sich zu regen und zu zappeln. Da die Otter sie hinten gepackt hatte, arbeitete sie sich vorwärts, und jene mußte sich anstrengen, um sie immer wieder zurückzubringen. Nach längerer Zeit entschloß sich die Schlange, die widerhaarige Beute von sich zu speien. Die noch lebende Maus erschien als unkenntlicher Klumpen, ganz mit Speichel bedeckt, zappelte noch ein wenig und verendete einige Augenblicke nachher; aber auch die Sandotter zeigte sich krank und starb etwa drei Stunden später, möglicherweise infolge innerer Verletzung, welche die Maus ihr zugefügt haben mochte.

Mit anderen Schlangen, auch mit ungiftigen, verträgt sich die Sandotter, nach Effeldts Beobachtungen, ausgezeichnet, ist überhaupt ein verhältnismäßig friedfertiges Thier, welches sich um andere Geschöpfe, Mäuse und Vögel allerdings ausgenommen, nicht kümmert, so lange sie nicht gereizt wird. Dem Pfleger gegenüber zeigt sie sich von Anfang an minder bissig als die [472] Kreuzotter, nimmt auch nach und nach bis zu einem gewissen Grade Lehre an, wird wenigstens in höherem Grade zahm als ihre deutsche Verwandte und gehört deshalb zu den wenigen Giftschlangen welche dem Liebhaber wirklich Freude bereiten. Doch bleibt auch sie immer gefährlich.

»Im September des Jahres 1857«, erzählt Erber, »erhielt ich aus Dalmatien zwei Sandottern und anfangs December noch ein drittes Stück. Ein Pärchen von ihnen besitze ich (1863) noch. Sie hielten bei mir keinen Winterschlaf, obgleich ich sie an einen kühlen Ort stellte, sondern verzehrten regelmäßig in jeder Woche eine Maus, welche nach dem Bisse nie über fünf Minuten lebte. Zweimal sah ich schon, daß, wenn der Biß am Kopfe erfolgte, die Maus sich quietschend überstürzte und augenblicklich todt war. Erst am folgenden oder selbst am zweiten Tage darauf begann die Viper das Verschlingen ihres Opfers, und es kostete ihr wahrlich keine geringe Mühe, das bereits sehr steif gewordene Thier zu bewältigen, gelang ihr oft auch erst nach drei oder vier vergeblichen Versuchen: immer aber verschlang sie ihre Beute bei Nacht; wenigstens sah ich sie bei Tage nie etwas verzehren. Die Nacht ist überhaupt ihre Zeit: sie ist dann stets lebhafter als am Tage. Nachts verfolgt sie jede Handbewegung, während sie sich am Tage ganz ruhig verhält und höchstens eifrig die Sonnenwärme sucht. Sie trinkt oft und gern, ist Menschen gegenüber wenig reizbar, wohl aber gegen Thiere; der Anblick eines Hundes z.B. bringt sie leicht in Wuth, und sie gibt dies durch heftiges Zischen und Aufrichten des Körpers zu erkennen. Sie entflieht nicht leicht, sondern nimmt meist eine lauernde Stellung an, aus welcher sie sich ungern verdrängen läßt.

Im December des Jahres 1857 brachte man mir eine vollkommen ausgewachsene Ratte, welche sich an einem Hinterfuße im Schlageisen gefangen hatte. Der Nager war sehr lebhaft und suchte sich auf alle mögliche Weise zu befreien. Ich nahm nun die männliche Sandotter aus ihrem Käfige, setzte sie auf den Boden des Zimmers und brachte die Ratte in ihre Nähe. Sogleich setzte sich jene in eine drohende Haltung, und bei der nächsten Bewegung hatte die Ratte einen Biß erhalten. Nunmehr sperrte ich die Viper wieder in ihren Behälter und ließ die Ratte in der Küche frei. Anfangs wollte sich dieselbe verbergen, kam aber bald freiwillig hervor, suchte begierig umher und schien ihre Furchtsamkeit dem Menschen gegenüber gänzlich verloren zu haben. Etwas Wasser, welches ich ihr vorgoß, trank sie begierig auf. Doch schon nach wenigen Minuten wurde sie unruhig, sträubte die Haare, biß in die Luft, kauerte sich hierauf zusammen und verweilte nun kurze Zeit ganz ruhig, streckte sich sodann wieder, überwarf sich und verendete, bevor noch eine Viertelstunde seit dem Bisse vergangen war, unter andauerndem Gewinsel.

Bezüglich der Wirkung des Bisses an anderen Kriechthieren und Lurchen erhielt ich bis jetzt folgende Ergebnisse: Bei fast allen österreichischen Nattern, als der Ringel-, Würfel-, Schling- und Aeskulapnatter, verursacht der Biß keine Wirkung; bei allen Eidechsen hingegen erfolgte nach dem Bisse fast augenblicklich Lähmung und schneller Tod. Nicht so je doch bei Kröten, welche wohl einige Tage kränkeln, sich dann aber wieder erholen und Nahrung nehmen. An Wassersalamandern, welche nach dem Bisse wieder in das Wasser gesetzt werden, zeigt sich keine andere Erscheinung, als daß sie in Zwischenräumen von je zwei Minuten nach Luft schnappen, während dies sonst nur in je acht bis zehn Minuten zu geschehen pflegt; werden sie jedoch in feuchtem Moose gehalten, so verenden sie innerhalb weniger Minuten. Dasselbe gilt auch für gebissene Erdsalamander, welche sich aber vor dem Tode mit weißem Schaume bedecken. Die vergifteten Thiere sind nach dem Tode augenblicklich steif.

Was die Bißwirkung an Menschen betrifft, so bin ich bloß einen einzigen Fall anzuführen im Stande, welchen leider meine Frau an sich zu erfahren hatte. Ich lasse sie den Vorgang selbst mittheilen. ›Während der Abwesenheit meines Mannes hatte ich die Fütterung der gefangenen Kriechthiere und Lurche und die Reinigung ihrer Käfige zu besorgen. Um die Sandottern mit frischem Wasser zu versehen, stellte ich drei Behälter derselben auf den Tisch, öffnete den einen Käfig und reichte den gefährlichen Thieren vermittels einer langen Zange das Wassergefäß. Währenddem wurde die Glocke gezogen, und ich ging, um die Thür zu öffnen, vergaß aber in der [473] Eile, den Käfig der Vipern zu schließen. Als ich das Zimmer wieder betrat, sah ich zu meinem Entsetzen, daß eine der Sandottern bereits mit der Hälfte ihres Leibes aus dem Käfige gekrochen war. Erschreckt und geängstigt, wußte ich nicht, was zu thun, hatte nicht so viel Ueberlegung, mit Hülfe der Zange das gefährliche Thier in den Käfig zurückzubringen, sondern faßte es unbedachtsam mit der Hand und schleuderte es in den Käfig zurück. Dies war das Werk eines Augenblickes; so schnell ich jedoch auch bei diesem Vorgehen war, so hatte sich die Viper doch, als ich den Käfig schließen wollte, bereits zornig vom Boden aufgeschnellt und mich in den linken Arm gebissen. Ich erschrak dermaßen über den plötzlichen Angriff der Schlange, daß ich eine Zeitlang meine Wunde ohne alle Fassung anstarrte. Letztere bot zunächst an sich nichts bemerkenswerthes, erschien nur als eine ganz kleine, wie mit einer Nadel beigebrachte Ritze, schmerzte mich durchaus nicht, und so beruhigte ich mich und betrachtete die Sache als nicht gefährlich. Doch es währte nicht lange, so fühlte ich Schwindel, und es wurde mir so unwohl, daß ich mich niedersetzen mußte; gleichzeitig fühlte ich heftige Stiche an der Bißstelle, und erst jetzt bemerkte ich, daß diese anfing, grünlich zu werden und die kleine Ritze in der Mitte des Fleckes sich zu verkürzen. Da der Schmerz immer heftiger wurde, erkannte ich nun wohl, daß mir nichts übrig blieb, als eines der bei dem Bisse einer Giftschlange gebräuchlichen, gewaltsamen Mittel anzuwenden, nämlich die Wunde entweder auszuschneiden, auszusaugen oder auszubrennen. Ich faßte also einen Plattstahl, welchen ich eben im Feuer hatte, mit der Zange und preßte ihn beherzt gegen die Wunde. Es entstand eine große, dunkle Blase an der betreffenden Stelle, und in der Umgebung der Wunden zeigten sich viele kleinere, röthliche Blasen. Die Spannung der Haut wurde mir bald unerträglich; deshalb schnitt ich die Blase auf. Es ergoß sich eine schmutzige, schwärzlich gefärbte Flüssigkeit, welche ich trotz des heftigen Schmerzes möglichst auspreßte. Nunmehr verband ich die Wunde sorgfältig, und nach Verlauf von acht Tagen war dieselbe zu meiner nicht geringen Freude vollständig geheilt.‹«

Daß nicht alle Fälle so günstig verlaufen, geht aus Erhards Angaben hervor. »Den Winzern, welche gewöhnlich unbeschuht arbeiten, besonders aber den Kindern, wird die Sandotter nicht selten verderblich. Sie besitzt ein weit heftiger wirkendes Gift als die italienische Viper, so daß man den Biß, zur heißen Jahreszeit einem kindlichen oder sonst geschwächten Organismus beigebracht, geradezu für tödtlich erklären kann. Glücklicherweise ist sie sehr träge und verräth sich durch einen unausstehlichen Knoblauchgeruch. Da sie nie zum angreifenden Theile wird, sondern nur zufällig getreten beißt, könnte man sie als unschädlich betrachten, wäre ihr gegenüber, trotz der Furcht, welche man hegt, die echt griechische Nachlässigkeit nicht gar zu groß. Als Beispiel führe ich den Fall eines Schäfers an, welcher, vor Jahren von einer Sandotter in die Wange gebissen, infolge dessen an einer Art Schwammgeschwulst litt, welches sich über die Zunge und den harten Gaumen bis zum Gaumensegel erstreckte, merkwürdigerweise jedes Jahr genau an den Monatstagen, binnen welcher er den Biß erhielt, zu schwellen begann, und von seinen Landsleuten als Aussatz betrachtet wurde. Obwohl vollkommen bekannt mit dem Grunde seiner Leiden, war er doch unvorsichtig genug, sich einen zweiten Biß zuzuziehen, dessen Folgen beinahe seinen Tod herbeigeführt hätten.«


*


Eine ostindische, eine afrikanische und zwei dem südlichen Theile des Mittelmeergebietes angehörige Vipern werden neuerdings gewöhnlich in der Gruppe der Dabojavipern (Daboia) vereinigt. Man hat dieser Gruppe den Rang einer Sippe zugesprochen, damit aber offenbar einer unnöthigen Zersplitterung Ausdruck gegeben; denn das einzige stichhaltige Merkmal, welches die betreffenden Arten von allen übrigen unterscheidet, besteht laut Strauch darin, daß die Brauengegend am Außenrande stets mit einem einfachen oder getheilten Schilde bekleidet wird.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Siebenter Band, Dritte Abtheilung: Kriechthiere, Lurche und Fische, Erster Band: Kriechthiere und Lurche. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1883., S. 470-474.
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