Alpenhase (Lepus timidus)

[471] Der Alpenhase, oft auch Schneehase genannt (Lepus timidus, L. alpinus, albus, borealis, canescens, hibernicus, variabilis), unterscheidet sich im Körperbau und Wesen ganz bestimmt vom Feldhasen. »Er ist«, sagt Tschudi, »munterer, lebhafter, dreister, hat einen kürzeren, runderen, gewölbteren Kopf, eine kürzere Nase, kleine Ohren, breitere Backen; die Hinterläufe sind länger, die Sohlen stärker behaart, mit tief gespaltenen, weit ausdehnbaren Zehen, welche mit langen, spitzen, krummen, leicht zurückziehbaren Nägeln bewaffnet sind. Die Augen sind nicht, wie bei den krankhaften Spielarten der weißen Kaninchen, weißen Eichhörnchen und weißen Mäuse, roth, sondern dunkler braun als die des Feldhasen. In der Regel ist der Alpenhase etwas kleiner als der Feldhase; doch gibt es auch zwölf Pfund schwere Rammler; in Bünden wurde sogar ein funfzehnpfündiger geschossen. Eine genaue Vergleichung eines halb ausgewachsenen Alpen- und eines gleich alten Berghasen zeigte, daß der erstere ein weit feineres, klügeres [471] Aussehen hatte, in seinen Bewegungen leichter und weniger dummscheu war. Sein Schienbein war auffallend stärker gewölbt, Kopf und Nase kürzer, die Löffel kleiner, aber die Hinterläufe länger als die des braunen Hasen, welcher furchtsamer war als sein alpiner Vetter. Die Bündener Berghasenjäger unterscheiden zweierlei Hasen, welche im Winter weiß werden, und nennen sie Wald-und Berghasen, von denen die ersteren größer seien und auch im Sommer nicht über die Holzgrenze gingen, während die letzteren kleiner und dickköpfiger wären als die weißen Waldhasen.

Wenn im December die Alpen in Schnee begraben liegen, ist dieser Hase so rein weiß wie der Schnee; nur die Spitzen der Ohren bleiben schwarz. Die Frühlingssonne erregt vom März an einen sehr merkwürdigen Farbenwechsel. Er wird zuerst auf dem Rücken grau, und einzelne graue Haare mischen sich immer reichlicher auch auf den Seiten ins Weiße. Im April sieht er sonderbar unregelmäßig gescheckt oder besprengt aus. Von Tag zu Tag nimmt die dunkelbraune Färbung überhand, und endlich erst im Mai ist sie ganz vollendet, dann aber rein einfarbig, nicht gesprenkelt wie beim gemeinen Hasen, welcher auch eine derbere Behaarung hat als der Alpenhase. Im Herbste fängt er schon mit dem ersten Schnee an, einzelne weiße Haare zu bekommen; doch geht, wie in den Alpen der Sieg des Winters sich rascher entscheidet als der des Frühlings, der Farbenwechsel im Spätjahre schneller vor sich und ist vom Anfange des Oktobers bis Mitte des Novembers vollendet.


Alpen- oder Schneehase (Lepus timidus). 1/6 natürl. Größe.
Alpen- oder Schneehase (Lepus timidus). 1/6 natürl. Größe.

Wenn die Gemsen schwarz werden, wird ihr Nachbar, der Hase, weiß. Dabei bemerken wir folgende merkwürdige Erscheinungen. Zunächst vollzieht sich die Umfärbung nicht nach einer festen Zeit, sondern richtet sich nach der jeweiligen Witterung, so daß sie bei früherem Winter früher eintritt, ebenso bei früherem Frühlinge, und immer mit dem Farbenwechsel des Hermelins und des Schneehuhns, welche den gleichen Gesetzen unterliegen, Schritt hält. Ferner geht zwar die Herbstfärbung infolge der gewöhnlichen Wintermauserung vor sich, der Farbenwechsel im Frühlinge scheint dagegen an der gleichen Behaarung sich zu vollziehen, indem erst die längeren Haare an Kopf, Hals und Rücken von ihrer Wurzel an bis zur Spitze schwärzlich werden, die unteren weißen Wollhaare dagegen grau. Doch ist es noch nicht ganz gewiß, ob nicht auch im Frühjahre vielleicht eine theilweise Mauserung vor sich gehe. Im Sommerkleide unterscheidet sich der Alpenhase insoweit von dem gemeinen, daß jener olivengrauer ist mit mehr Schwarz, [472] dieser röthlichbraun mit weniger Schwarz; bei ersterem bleibt der Bauch und ein Theil der Löffel weiß, bei diesem wird die Unterseite gelb und weiß.«

Nach Beobachtungen an Schneehasen, welche ich pflegte, hat Tschudi den Hergang der Verfärbung nicht richtig geschildert. Auch der Hase härt nur einmal, und zwar im Frühjahre, während er gegen den Herbst hin sein Winterkleid durch einfache Verfärbung des Sommerkleides erhält. Wie beim Eisfuchs und Hermelin währt auch nach der Verfärbung das Wachsthum der Haare fort, und es wird deshalb der Pelz mit vorschreitendem Winter immer dichter, bis im Frühjahre das Abstoßen der alten Haare durch die neu hervorsprossenden beginnt. Je nach Gegend und Lage mag die Ausbleichung des Haares früher oder später eintreten; eine Mauserung aber, wie Tschudi meint, findet im Herbste gewiß nicht statt. Die Verfärbung geschieht von unten nach oben, derart, daß zuerst die Läufe und zuletzt der Rücken weiß werden. Sie begann bei dem von mir beobachteten Thiere am zehnten Oktober und war bis zu Ende des Monats so weit fortgeschritten, daß die Läufe bis zu den Knieen oder Beugegelenken, der Nacken und der hintere Theil der Schenkel weiß waren, während die Haare des übrigen Leibes zwar lichter als anfangs erschienen, aber doch noch nicht eigentlich an der Umfärbung theilgenommen hatten. Das Fell sah um diese Zeit aus, als ob es mit einem durchsichtigen, weißen Spitzenschleier überdeckt wäre. Im November nahm das Weiß außerordentlich rasch und zwar auf der ganzen Oberseite gleichmäßig zu, das Grau verschwand mehr und mehr, und Weiß trat überall an die Stelle der früheren Färbung. Von einem Ausfallen der Haare war nichts zu bemerken; doch konnte auch mit Bestimmtheit nicht festgestellt werden, ob die Verfärbung des Haares von der Spitze nach der Wurzel vorschritt oder umgekehrt von der Wurzel aus nach der Spitze verlief; letzteres schien das wahrscheinlichste zu sein, während bei dem Eisfuchse und wohl auch bei dem Hermelin das Gegentheil stattfinden dürfte.

»Der geschilderte Farbenwechsel«, fährt Tschudi fort, »wird allgemein als Vorbote der zunächst eintretenden Witterung angesehen«; selbst der einsichtsvolle Prior Lamont auf dem großen St. Bernhard theilte diesen Glauben und schrieb am 16. August 1822: »Wir werden einen sehr strengen Winter bekommen; denn schon jetzt bekleidet sich der Hase mit seinem Winterfelle.« »Wir glauben aber vielmehr, daß der Farbenwechsel nur Folge des bereits eingetretenen Wetters ist, und das gute Thier kommt mit seiner angeblichen Prophetenkunst selbst oft schlimm weg, wenn seine Winterbehaarung sich bereits gelichtet hat und abermals Frost und Schnee eintritt.« Auch dieser Meinung Tschudi's widersprechen Beobachtungen. Der russische Schneehase legt sein Winterkleid oft vor dem ersten Schneefalle an und leuchtet dann, um mich des Ausdruckes meines Gewährsmannes zu bedienen, »wie ein Stern aus dem dunkelgrünen Busche und dem braungelben Grase hervor.«

»Der Schneehase,« berichtet Tschudi weiter, »ist in allen Alpenkantonen sicher in der Höhe zu treffen, und in der Regel wenigstens ebenso zahlreich wie der braune in dem unteren Gürtel. Am liebsten hält er sich zwischen der Tannengrenze und dem ewigen Schnee auf, ungefähr in gleicher Höhe mit dem Schneehuhne und dem Murmelthiere, zwischen 1600 bis 2600 Meter über dem Meere; doch streift er oft viel höher. Lehmann sah einen Hasen dicht unter dem obersten Gipfel des Wetterhorns bei 3600 Meter über dem Meere. Der hohe Winter treibt ihn etwas tiefer den Alpenwäldern zu, welche ihm einigen Schutz und freie Stellen zur Aesung bieten, doch geht er nicht gern unter 1000 Meter über Meer und zieht sich sobald als möglich wieder nach seinen lieben Höhen zurück.

Im Sommer lebt unser Thierchen ungefähr so: Sein Standlager ist zwischen Steinen, in einer Grotte oder unter den Leg- und Zwergföhren. Hier liegt der Rammler gewöhnlich mit aufgerichtetem Kopfe und stehenden Ohren. Die Häsin dagegen pflegt den Kopf auf die Vorderläufe zu legen und die Ohren zurückzuschlagen. Frühmorgens oder noch öfters schon in der Nacht verlassen beide das Lager und weiden sodann auf den sonnigen Grasstreifen, wobei die Löffel gewöhnlich in [473] Bewegung sind und die Nase herumschnuppert, ob nicht einer ihrer vielen Feinde in der Nähe sei, ein Fuchs oder Baummarder, welcher freilich nur selten bis in diese Höhe streift, ein Geier, Adler, Falke, Rabe, vielleicht auch ein Wiesel, das dem jungen Hasen wohl Meister wird. Seine liebste Nahrung besteht in den vielen Kleearten, den bethauten Muttern, Schafgarben und Violen, in den Zwergweiden und in der Rinde des Seidelbastes, während er den Eisenhut und die Geranienstauden, welche auch ihm giftig zu sein scheinen, selbst in den nahrungslosesten Wintern unberührt läßt. Ist er gesättigt, so legt er sich der Länge nach ins warme Gras oder auf einen sonnigen Stein, auf welchem er nicht leicht bemerkt wird, da seine Farbe mit der des Bodens übereinstimmt. Wasser nimmt er nur selten zu sich. Auf den Abend folgt eine weitere Aesung, wohl auch ein Spaziergang an den Felsen hin und durch die Weiden, wobei er sich oft hoch auf die Hinterbeine stellt. Dann kehrt er zu seinem Lager zurück. Des Nachts ist er der Verfolgung des Fuchses, der Iltisse und Marder ausgesetzt; der Uhu, welcher ihn leicht bezwingen würde, geht nie bis in diese Höhen. Mancher aber fällt den großen Raubvögeln der Alpen zu. Unlängst haschte ein auf einer Tanne lauernder Steinadler in den Appenzeller Bergen einen fliehenden Alpenhasen vor den Augen der Jäger weg und entführte ihn durch die Luft.

Im Winter gehts oft nothdürftig her. Ueberrascht ihn früher Schnee, ehe er sein dichteres Winterkleid angezogen, so geht er oft mehrere Tage lang nicht unter seinem Steine oder Busche hervor und hungert und friert. Ebenso bleibt er im Felde liegen, wenn ihn ein starker Schneefall überrascht. Er läßt sich, wie die Birk- und Schneehühner, ganz einschneien, oft 60 Centim. tief, und kommt erst hervor, wenn ein Frost den Schnee so hart gemacht hat, daß er ihn trägt. Bis dahin scharrt er sich unter demselben einen freien Platz und nagt an den Blättern und Wurzeln der Alpenpflanzen. Ist der Winter völlig eingetreten, so sucht er sich in den dünnen Alpenwäldern Gras und Rinde. Gar oft gehen die Alpenhasen auch in diesen Jahreszeiten zu den oberen Heuställen. Gelingt es ihnen, durch Hüpfen und Springen zum Heue zu gelangen, so setzen sie sich darin fest, oft in Gesellschaft, fressen einen guten Theil weg und bedecken den Vorrath mit ihrer Losung. Allein um diese Zeit wird gewöhnlich das Heu ins Thal geschlittet. Dann weiden die Hasen fleißig der Schlittenbahn nach die abgefallenen Halme auf oder suchen nachts die Mittagslager der Holzschlitter auf, um den Futterrest zu holen, welchen die Pferde zurückgelassen haben. Während der Zeit des Heuabholens verstecken sie sich gern in den offenen Hütten oder Ställen und sind dabei so vorsichtig, daß ein Hase auf der vorderen, der andere auf der hinteren Seite sein Lager aufschlägt. Nahen Menschen, so laufen beide zugleich davon; ja, man hat schon öfters beobachtet, wie der zuerst die Gefahr erkennende, statt das Weite zu suchen, erst um den Stall herumlief, um seinen schlafenden Kameraden zu wecken, worauf dann beide mit einander flüchteten. Sowie der Wind die sogenannten Staubecken entblößt hat, kehrt der Hase wieder auf die Hochalpen zurück.

Ebenso hitzig in der Fortpflanzung, wie der gemeine Hase, bringt die Häsin mit jedem Wurfe zwei bis fünf Junge, welche nicht größer als rechte Mäuse und mit einem weißen Fleck an der Stirn versehen sind, schon am zweiten Tage der Mutter nachhüpfen und sehr bald junge Kräuter fressen. Der erste Wurf fällt gewöhnlich in den April oder Mai, der zweite in den Juli oder August; ob ein dritter nachfolge oder ein früherer vorausgehe, wird öfters bezweifelt, während die Jäger behaupten, vom Mai bis zum Oktober in jedem Monat Junge von Viertelsgröße angetroffen zu haben. Der Satzhase trägt seine Frucht dreißig Tage. Der wunderliche Irrthum, daß es unter diesen Hasen Zwitter gebe, welche sich selbst befruchten, dürfte den meisten Bergjägern schwer auszureden sein. Es ist fast unmöglich, das Getriebe des Familienlebens zu beobachten, da die Witterung der Thiere so scharf ist und die Jungen sich außerordentlich gut in allen Ritzen und Steinlöchern zu verstecken verstehen.

Die Jagd hat ihre Mühen und ihren Lohn. Da sie gewöhnlich erst stattfinden kann, wenn die Alpenkette in Schnee liegt, ist sie beschwerlich genug, vielleicht aber weniger unsicher als auf [474] anderes Wild, da des Hasen frische Spur seinen Stand genau anzeigt. Wenn man die Weidgänge, welche er oft des Nachts im Schnee aufzuwühlen pflegt, entdeckt hat, und dann der Spur folgt, welche sich einzeln davon abzweigt, so stößt man auf viele Widerspringe kreuz und quer, welche das Thier nach beendeter Mahlzeit, von der es sich nie geraden Weges in sein Lager begibt, zu machen pflegt. Von hieraus geht eine ziemliche Strecke weit eine einzelne Spur ab. Diese krümmt sich zuletzt, zeigt einige wenige Widergänge (in der Regel weniger als beim braunen Hasen), zuletzt eine ring-oder schlingenförmige Spur in der Nähe eines Steines, Busches oder Walles. Hier wird der Hase liegen und zwar oben auf dem Schnee der Länge nach ausgestreckt, oft mit offenen Augen schlafend, wobei er mit den Kinnladen etwas klappert, so daß seine Löffel beständig in zitternder Bewegung sind. Ist das Wetter aber rauh, begleitet von eisigem Winde, der so oft in jenen Höhen herrscht, so liegt der Hase entweder im Schutze eines Steines oder in einem Scharrloche im Schnee fest. So kann ihn der Jäger leicht schießen. Trifft er ihn nicht, so flieht zwar der Hase in gewaltigen Sätzen mit stürmischer Eile, geht aber nicht allzu weit und kommt leicht wieder vor den Schuß. Das Krachen und Knallen schreckt ihn nicht; er ist dessen im Gebirge gewohnt. Es stört auch die anderen nicht auf, und oft bringt ein Jäger drei bis vier Stück heim, welche alle im Lager geschossen wurden. In diesem wird man aber nie zwei zusammenfinden, selbst in der Brunstzeit nicht. Die Fährte des Alpenhasen hat etwas eigenthümliches: sie besteht aus großen Sätzen mit verhältnismäßig sehr breitem Auftritte. Aehnlich der der Gemsen, ist die Fußbildung der Alpenhasen vor trefflich für den Aufenthalt im Schneereiche. Die Sohle ist schon an sich breiter, die Füße sind dicker als beim gemeinen Hasen. Im Laufe breitet er die Zehen, welche ihm dann wie Schneeschuhe dienen, weit aus und sinkt nicht leicht ein, auf dem Eise leisten ihm die ausschiebbaren Krallen vortreffliche Dienste. Jagt man ihn mit Hunden, so bleibt er viel länger vor dem Vorstehhunde liegen als sein Vetter im Tieflande, und schlüpft bei der Verfolgung nur selten in die engen Röhren der Murmelthierbauten, nie aber in Fuchslöcher.

Auffallenderweise ist der Alpenhase leichter zu zähmen als der gemeine, benimmt sich ruhiger und zutraulicher, hält aber selten lange aus und wird selbst bei der reichlichsten Nahrung nicht fett. Die Alpenluft fehlt ihm allzubald im Thale. Im Winter wird er auch hier weiß. Sein Fell wird nicht hoch gehalten; dagegen ist sein Fleisch sehr schmackhaft. Ein ganzer Hase gilt je nach der Gegend, in der er verkauft wird, 36 Kreuzer bis 1 Gulden.

Die Vermischung des gemeinen Hasen mit dem Alpenhasen und die Hervorbringung von Bastarden ist oft bezweifelt worden. Doch wird sie durch genaue Nachforschung bestätigt. So wurde im Januar im Sernfthale, wo überhaupt die weißen Hasen viel öfter hinabgehen als irgendwo sonst, ein Stück geschossen, welches vom Kopfe bis zu den Vorderläufen braunroth, am übrigen Körper rein weiß war, in Ammon ob dem Wallensee vier Stücke, alle von einer Mutter stammend, von denen zwei an der vorderen, zwei an der hinteren Körperhälfte rein weiß, im übrigen braungrau waren. Im bernschen Emmenthale schoß ein Jäger im Winter einen Hasen, welcher um den Hals einen weißen Ring, weiße Vorderläufe und eine weiße Stirn hatte. Ob solche Bastarde fruchtbar waren, ist nicht ausgemittelt.«

Nach eigenen Beobachtungen kann ich bestätigen, daß mindestens gefangene Hasen beider Arten mit einander fruchtbar sich vermischen. Der obenerwähnte Schneehase, welchen ich über Jahresfrist pflegte, setzte am zweiten Juni drei Junge, Blendlinge von ihm und dem Feldhasen. Ich kam gerade dazu, als das Thier eben geboren hatte und die Jungen trocken leckte. Die Mutter deckte diese dabei sehr geschickt mit beiden Beinen zu, so daß man sie erst bei genauestem Hinsehen wahrnehmen konnte. Alle drei Junge gediehen und blieben am Leben, kamen mir später jedoch aus den Augen, so daß ich über ihr ferneres Verhalten nichts mittheilen kann.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Zweiter Band, Erste Abtheilung: Säugethiere, Dritter Band: Hufthiere, Seesäugethiere. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1883., S. 471-475.
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