Kaiseradler (Aquila Mogilnik)

[621] Der bekanntere von beiden ist der Kaiser- oder Königsadler (Aquila Mogilnik, imperialis, heliaca und riparia, Falco Mogilnik, melanaëtos und imperialis). Er ist bedeutend kleiner als der Stein- oder Goldadler: seine Länge beträgt nur 80 bis 86 Centimeter, die Breite 1,9 bis 2,2 Meter, die Fittiglänge 60 bis 63, die Schwanzlänge 27 bis 29 Centimeter: das Weibchen kommt also an Größe noch nicht ganz dem Männchen des Steinadlers gleich. Der Leib ist gedrungen, der Schwanz verhältnismäßig kurz, der Flügel aber so lang, daß er zusammengelegt über die Schwanzspitze hinausreicht. Ein sehr tiefes und gleichmäßiges Dunkelbraun ist die Grundfärbung der alten Vögel. Kopf und Nacken sind rostbraun oder hell fahlgelb, ein großer Fleck auf den Schultern oder hintersten Flügelfedern ist reinweiß, der Schwanz über der nicht sehr breiten Endbinde auf aschgrauem Grunde schmal und regelmäßig schwarz gebändert. Im Jugendkleide unterscheidet sich der Kaiseradler durch sein fahl bräunlichgelbes, mit dunkelbraunen, durch die Federkanten hervorgebrachten Längsflecken gezeichnetes Gefieder so auffallend von dem jungen Steinadler, daß er nur mit seinem nächsten Verwandten verwechselt werden kann.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Vierter Band, Zweite Abtheilung: Vögel, Erster Band: Papageien, Leichtschnäbler, Schwirrvögel, Spechte und Raubvögel. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1882., S. 621.
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