3. [39] Unterfamilie. Rhizophaginae.

Die OL. ist vom lappig verlängerten KSchilde verdeckt. F. mit rundlichem, solidem, an der Spitze geringeltem oder abgestutztem Endknopfe. Hsch. mit den Fld. nur lose artikulierend, Tr. 5gldr., an den HTr. beim S nur mit 4 Gld. Körper schmal, langgestreckt. Die Fld. haben regelmässige Punktstreifen, ihre Spitze ist abgestutzt. (Trochantinus siehe S. 1 Fg. 1.) Die S haben an der Spitze des freien Pygidiums ein Aftersegmentchen.


Diese Unterfamilie ist beschränkt auf die


Gattung: Rhizophagus Hrbst.


Die Rhizophagus-Larven verfolgen nach Perris die Larven von unter Rinden lebenden Insekten u. fressen auch deren Exkremente. (Fgr. 17, S. 40.)

Die Arten leben unter Baumrinden, nur Rh. parallelocollis Gyll. lebt abweichend u. wird besonders auf Friedhöfen schwärmend angetroffen u. vom Grase gestreift. Der Hsch. ist beim S öfters etwas länger als beim Q.


1'' OS. nicht metallisch gefärbt, braunrot bis schwarz.

2'' FKeule oval, an der Spitze geringelt, deutlich 11gldr.

[39] 3'' Der 2. Zwischenraum der Punktstreifen an der Basis der Fld. vorne erweitert u. mit zerstreuten Punkten besetzt.

UGattung Eurhizophagus Méquignon.

4'' Gross, Hsch. breiter als lang, auch der 3. oder 4. Zwischenraum der Fld. an der Basis mit Punkten besetzt. Einfarbig rostrot. 4,5–5,5 mm. – T. 86, Fg. 1. – Unter Fichtenrinde, sehr selten; bei Karlsbad häufiger. In den Gängen des Dendroctonus micans

grandis Gyll.

4' Kleiner, Hsch. mindestens so lang als breit oder etwas länger, feiner punktiert, nur der 2. Zwischenraum der Fld. mit zerstreuten Punkten besetzt. 2,6–4 mm. – T. 86, Fg. 2. – Unter Laub- u. Nadelholzrinde, nicht selten. In den Gängen des Myelophilus piniperda u. minor

depressus Fbr.

3' Der 2. Zwischenraum der Punktstreifen der Fld. an der Basis nicht erweitert u. nicht mit Punkten bestreut:

UGattung Rhizophagus s. str.


  • Fg. 17. Larve von Rhizophagus.
    Fg. 17. Larve von Rhizophagus.

5'' Das 3. FGld. sehr gestreckt, etwa 3mal so lang als an der Spitze breit.

6'' Scheitel hinter den Augen dorsalwärts nicht abgeschnürt, ohne Querfurche, Hsch. etwas länger als breit, VWinkel desselben rechteckig oder etwas spitz vorragend, Körper rostrot oder braun.

7'' Hsch. u. Streifen der Fld. grob punktiert, die letzte ren an den S. mit etwas feineren, aber gut ausgesprochenen Punktstreifen, Pygidium grob punktiert. Einfarbig rostrot, gewölbt. 3,5–4 mm. – T. 86, Fg. 3. – Unter Nadelholzrinde in Gebirgsgegenden, nicht häufig. In den Gängen verschiedener Borkenkäfer.

ferrugineus L.

1' Hsch. u. Streifen der Fld. etwas feiner punktiert, die letzten 3 Streifen an den S. der Fld. nur sehr fein oder äusserst fein punktiert, Körper viel flacher.

8'' Hsch. beträchtlich länger als breit, stark abgeflacht, braunrot oder rostrot, der Hsch. meist dunkler braun mit hellerem VR., manchmal auch die Fld. dunkler, mit hellerer Basis u. Naht. Pygidium fein, aber deutlich punktiert. 3–4 mm. – (Rh. terebrans Steph., Erichsoni Thoms., Hahnenfeldi Tourn.) – T. 86, Fg. 4. – An faulem, schimmeligem Holze, unter altem Reisig, in Kellern an Weinfässern, auch an Gräbern u. Särgen u. daher auf Friedhöfen schwärmend. Soll sich auch von der in den Gräbern vorhandenen Fettsubstanz verwester Leichen nähren

parallelocollis Gyll.

8' Hsch. sehr wenig länger als breit, schwach, gleichmässig gewölbt oder doch weniger abgeflacht, einfarbig rostrot, Pygidium äusserst fein u. sehr weitläufig punktiert, die 3 SStreifen der Fld. nur durch 3 sehr feine Punktreihen markiert. 2,5–3,5 mm. – T. 86, Fg. 5. – Unter Buchenrinde, nicht häufig.

perforatus Er.

6' Scheitel am HR. auch dorsalwärts durch eine tiefe Querfurche abgeschnürt. Hsch. nicht länger als breit, mit fast abgerundeten VWinkeln. OS. fein punktiert; Körper schwarz, selten rostrot: a. Brucki Reitt., F.u.B. hell rostrot. 3–4 mm. – (Rh. politus Hellw.) – T. 86, Fg. 6. – Unter Laubholzrinden, nicht häufig

picipes Oliv.

5' Das 3. FGld. kürzer, kaum doppelt so lang als an der Spitze breit. Die VWinkel des Hsch. abgestumpft, nicht scharfeckig vorragend.

9'' K. samt den Augen so breit, beim Q fast so breit als der Hsch., die Augen vom VR. des Hsch. weit abgerückt, Hsch. reichlich so lang als breit.

10'' Fld. deutlich u. gleichmässig flach gewölbt. VSchn. an der Spitze in einen starken Aussenzahn ausgezogen; MSchn. am AussenR. vor der Spitze mit 2 sehr kleinen Kerbzähnchen. S. des Hsch. nur sehr fein, fast erloschen [40] punktiert. Rostrot, die Fld. bis auf den roten VR. schwarz, meist auch der Hsch. mit Ausnahme des V- u. HR. dunkel. Analsternit mit einer Grube. 3–4,3 mm. – (Rh. erythrocephalus F.) – T. 86, Fg. 7. – Unter Buchenrinde, nicht häufig

nitidulus Fabr.

10' Fld. abgeflacht, hinter der Basis mit sehr flacher, aber breiter u. erkennbarer Depression; VSchn. aussen an der Spitze nur in einen schwachen Zahn ausgezogen. Analsternit ohne Grübchen.

11'' Grösser, Hsch. auch beim Q viel länger als breit, beim S länger, MSchn. am AussenR. vor der Spitze nur mit einem sehr undeutlichen Kerbzähnchen. Rostrot, Fld. braunschwarz, an der Basis u. Spitze rot, oft auch die Scheibe des Hsch. dunkel. Ganz einfarbige rostrote Stücke sind: a. punctulatus Guilleb. 3–4 mm. – T. 86, Fg. 8. – Unter Baumrinden, sehr häufig. In den Gängen des Hylastes palliatus

dispar Payk.

11' Kleiner, Hsch. beim Q sehr wenig, beim S beträchtlich länger als breit, MSchn. am AussenR. vor der Spitze mit 2 kleinen Kerbzähnchen. Braunschwarz oder dunkel pechbraun, eine Makel vor der Spitze der Fld., der SpitzenR. u. oft auch die Schultern bräunlichrot, F.u.B. rostrot. Einfarbig rotbraune Stücke kommen vor: a. Gyllenhali Thoms. 2,3–3,5 mm. – (Rh. longicollis Gyll.) – T. 86, Fg. 9. – Unter Laubholzrinde, sehr häufig.

bipustulatus Fbr.

9' K. samt den Augen viel schmäler als der Hsch. u. die Augen dem VR. des letzteren genähert. Hsch. beim Q fast breiter, beim S so lang als breit, beim Q deutlich schmäler als die Fld. Braun oder rotbraun, die Fld. gewöhnlich etwas heller, F.u.B. rostrot oder gelbrot. Kleinste Art. 2–2,8 mm. – T. 86, Fg. 10. – Unter Pappel- u. Birkenrinde, selten. Auch in den Gängen des Hylastes palliatus

parvulus Payk.

2' F. anscheinend nur 10gldr., indem das 11. Gld. von dem grossen, keulenförmigen, an der Spitze gerade abgestutzten Gld. aufgenommen u. an der Abstutzungsfläche als Ringel erkennbar ist:


Untergattung: Anomophagus Reitt.


12'' Rostrot, so lang als breit, mit groben u. tiefen, mehr weniger länglichen Punkten besetzt, Fld. mit kräftigen Punktstreifen. 3–3,5 mm. – T. 86, Fg. 11. – Unter Buchenrinde, selten. In den Gängen des Ips typographus.

cribratus Gyll.

12' Braunschwarz, die vordere Partie des K., die Schultern, der SpitzenR. der Fld., die Spitze des Hlb., die F.u.B. braunrot. Hsch. viel schmäler als die Fld., mit groben, länglichen Punkten spärlich besetzt, VWinkel abgerundet. Fld. mit starken Punktstreifen. 2,5–3,3 mm. – (Wagae Wank.) – In den Beskiden, unter Buchenrinde, äusserst selten

puncticollis Sahlb.

1' Die Fld. blaugrün oder blau; die SStücke der HBr. weiss tomentiert:


Untergattung: Cyanostolus Gnglb.


Schwarz, Fld. blau oder grün mit braunroten Epipleuren, F.u.B. braunrot, die FKeule dunkel. 2,2–3,3 mm. – (Rh. coeruleipennis Sahlb., coeruleus Waltl.) – T. 86, Fg. 12. – Unter Birken- u. Erlenrinde, selten. In den Gängen von Xyleborus Pfeili

aeneus Richter.

Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1911, S. 39-41.
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