3. Gattung: [92] Mycetophagus Hellw.

(Tritoma Geoffr., Reitt.)


F. mit 4–5 grösseren Endgld., Fld. mit Punktstreifen. Hsch. mit 2 tiefen Basalgruben.


Die Larven dieser Gattung leben von dem papierartigen Pilzmycel, welches das Holz verschiedener Laubbäume durchsetzt, u. verpuppen sich in dem pilzdurchsetzten Holze.

Die Arten dieser Gattung leben an Baumschwämmen.


1'' OS. dicht einfach punktiert u. etwas glänzend, die Punkte deutlich, Endgld. der KfTs. kaum breiter als das vorhergehende.

2'' Hsch. nicht schmäler als die Fld., an der Basis am breitesten, nach vorne mehr weniger stark gerundet verengt.

3'' F. mit 5 etwas grösseren Endgld., das 1. Gld. der HTr. ist viel länger als das letzte.

4'' Hsch. von der Basis zur Spitze stark verengt, oben fast gleichartig, wenig dicht punktiert, glänzend, Fld. in den Zwischenräumen der Punktstreifen nur sehr fein u. spärlich punktiert, stark glänzend, die Pünktchen 2 ungleiche u. unordentliche Reihen bildend (Fld. meist mit 11 Punktreihen).


Untergattung: Mycetophagus s. str.1


5'' Fld. mit 11 Punktreihen oder Punktstreifen, die 2 neben der Naht nicht streifig vertieft, die andern nicht furchenartig eingedrückt. F. den HR. des Hsch. ein wenig (um 1 Gld.) überragend.

Schwarz, die US., F., Ts.u.B., dann der K. rostrot, Fld. mit 2 gelbroten Makeln, eine hinter der Schulter, die andere vor der Spitze; die vorletzten FGld. sind angedunkelt. Manchmal fehlt, die hintere Deckenmakel u. die vordere ist meistens kleiner: a. antemacularis Torre (bipustulatus Schilsky); oder es fehlt die vordere Makel u. die hintere ist vorhanden: a. postmacularis Torre; oder wie die Stammform, aber auch der Hsch. ist rostrot: a. ruficollis Schils.; oder die ganze OS. ist schwarz u. nur der K. rot: a. erythrocephalus Er. (unicolor Torre, impustulatus Schils.). Die feine Behaarung der OS. ist schwarz, auf den roten Stellen gelb2. 5–6 mm. – (M. quadrimaculatus Hellw., boleti Hrbst.) – T. 95, Fg. 2. – Häufig.

quadripustulatus Lin.

5' Fld. mit 10 Punktstreifen, diese furchenartig, der 11. am 1. Streifen neben der Naht vorn durch einige an diesen Streifen angelehnte überzählige Punkte angedeutet, die Zwischenräume gewölbt. F. knapp den HR. des Hsch. erreichend. Braunschwarz, fein dunkel behaart, die US., K.u.R. des Hsch. braun u. etwas heller behaart, Mund, F.u.B. einfarbig rostrot. 5–5,5 mm. – In Oesterreich, Slavonien, Russland, in Ostsibirien u. vielleicht auch noch bei uns aufzufinden

ater Reitt.

4' Hsch. von der Basis zur Spitze viel schwächer verengt, oben sehr dicht u. stark u. dazwischen dicht u. sehr fein punktuliert, oder fast runzelig oder [92] gekörnt erscheinend, weniger glänzend; Fld. mit 10 Punktstreifen, davon auch der erste neben der Naht gleichartig etwas streifig vertieft, die Zwischenräume flach u. äusserst dicht punktuliert, wenig glänzend:


Untergattung: Ulolendus nov.


6'' Endgld. der F. mindestens so lang als die 2 vorhergehenden Gld. zusammen.

7'' Endgld. der F. so lang als die 2 vorhergehenden zusammen.

OS. braunschwarz, die Fld. mit einem grossen rotgelben Schulterfleck, der hinten einen Fortsatz gegen die Naht entsendet, hinter der Mitte mit einer hinten ausgerandeten, an der Naht unterbrochenen Querbinde, US. braunrot, F.u.B. rostrot, die vorletzten FGld. getrübt (Stammform). Manchmal ist K.u. Hsch. ebenfalls braunrot: a. histrio Sahlb. oder wie die Stammform, aber ein Fleck befindet sich noch vor der Spitze (a. sexpustulatus F.) u. oft noch ein zweiter an den S. hinter der Schultermakel: a. lunaris F. Stücke mit stark gebogener HBinde sind a. undulatus Mrsh., oder solche mit breiteren hellen Zeichnungen, der Fortsatz der Schultermakel nach hinten verlängert u. oft mit der hinteren Binde verbunden: a. varius Mrsh. Manchmal ist die hintere Binde in 2 oder 1 Flecken reduziert: a. punctulatus Schilsky, oder es ist bloss die Humeralmakel vorhanden: a. humeralis Schilsky. Bei der seltenen var. salicis Bris. ist der Hsch. braunrot, die Humeralmakel gross, hinten innen verbunden, die Makel vor der Spitze u. an den S. grösser, die helle Binde hinter der Mitte besteht aus 3 schief nach innenstehenden, zusammengeflossenen Flecken, welche an der Naht miteinander zusammenstossen. 4–4,5 mm. (M. variabilis Hellw.) – T. 95, Fg. 4. – Nicht selten

piceus Fabr.

7' Endgld. der F. viel länger als die 2 vorhergehenden zusammen. Sonst dem M. piceus ähnlich. Etwas breiter u. gewölbter, noch dichter punktiert, fast matt, braunschwarz, Fld. mit einem grossen rotgelben Schulterfleck, einer meist in 3 Flecken aufgelösten Querbinde hinter der Mitte, dann ein Fleck vor der Spitze u. 2 kleine an den S. Häufig fehlen einzelne Flecken. F.u.B. braungelb, erstere dick, vor der Spitze angedunkelt. Das Endgld. der F. ist beim S noch etwas länger als beim Q. 4–4,5 mm. – T. 95, Fg. 3. – Selten

decempunctatus Fbr.

6' Endgld. der F. viel kürzer als die 2 vorhergehenden zusammen. Braunschwarz, der Mund, Ts.u.F. rostrot, die F. vor der Spitze angedunkelt, die B. gelb, auf den Fld. eine grössere Schultermakel, eine gezackte Querbinde hinter der Mitte, eine Makel vor der Spitze u. zahlreiche, veränderliche Flecken zwischen Schultermakel u. Querbinde gelb. Die S. des Hsch. schmal verflacht. 4–4,5 mm. – T. 95, Fg. 5. – Häufig.

atomarius Fabr.

3' F. mit 4 grösseren, deutlich abgesetzten Endgld.; Gld. 1 der HTr. kaum länger als das letzte:


Untergattung: Parilendus Casey.


Länglich, parallel, gewölbt, dunkelbraun oder rotbraun, F.u.B. rotgelb, die Fld. mit einer gelben Schultermakel u. einer schrägen Quermakel hinter der Mitte. OS. sehr dicht gelblich rauh behaart, auf den Fld. mit Spuren von reihenweise gestellter, wenig längerer Härchen, die Zwischenräume der feinen Punktstreifen mit dichten, reibeisenartigen oder körnchenförmigen Pünktchen dicht besetzt. 3,5–4 mm. – (M. pubescens Steph., variegatus Sahlb.) – T. 95, Fg. 6. – Selten

quadriguttatus Müll.


2' Hsch. deutlich schmäler als die Fld., an den S. gerundet, fein gekerbt, in der Mitte am breitesten, F. mit 5 gldr., schwach abgesetzter, paralleler Keule. Gld. 1 der HTr. nicht länger als das letzte.

[93] 8'' OS. fein u. dicht anliegend behaart, schwach glänzend, SR. des Hsch. nur sehr kurz bewimpert. Hsch. runzelig gedrängt punktiert, Fld. mit 10 Punktstreifen u. flachen u. sehr dicht punktulierten Zwischenräumen:


Untergattung: Ilendus Casey.


Länglich, dunkelbraun oder rostfarbig, der Mund, die R. des Hsch. manchmal heller braunrot, die Fld. mit sehr zahlreichen, mehr weniger ineinanderfliessenden, bräunlichgelben Flecken, F.u.B. gelbrot; Fld. hinter der Mitte am breitesten. 4,2–4,5 mm. – (M. similis Mrsh.) – T. 95, Fg. 7. – Nicht häufig

multipunctatus Fabr.


8' OS. ziemlich lang, abstehend, nach hinten geneigt, wenig dicht behaart, stark glänzend, SR. des Hsch. u. der Fld. vorne lang bewimpert. Hsch. einfach, stark, wenig dicht punktiert, Fld. mit 11 starken Punktstreifen u. schmalen, glatten, nicht deutlich punktierten Zwischenräumen:


Untergattung: Calilendus nov.


Langgestreckt, glänzend, schwarz, Hsch. gelbrot, Fld. mit 2 blassgelben Querbinden, von denen sich die eine hinter der Basis, die andere hinter der Mitte befindet u. meist noch zwischen denselben mit einem kleinen, hellen SFleck, F.u.B. rostrot. 4–4,5 mm. – T. 95, Fg. 8. – Selten.

fulvicollis Fabr.


1' OS. ausserordentlich fein u. gedrängt, gleichmässig punktuliert, u. ebenso fein, seidenartig behaart, die Punkte als solche kaum noch zu erkennen, u. deshalb ganz matt. Endgld. der KfTs. viel dicker als das vorletzte, an der Spitze schräg abgestutzt:


Untergattung: Philomyces Gnglb.


Länglich, rostrot, matt, der K. etwas dunkler, die Fld. braun, eine breite Binde an der Basis, eine Querbinde hinter der Mitte u. die Spitze verwaschen rostrot gefärbt. Hsch. von der Breite der Fld. an den S. gerundet, hinter der Mitte am breitesten. F. allmählich zur Spitze verdickt. 4 bis 4,5 mm. – T. 95, Fg. 9. – Selten

populi Fabr.

Fußnoten

1 Hierher gehört noch M. quadriornatus Reitt. u. ancora Reitt. aus den Kaukasusländern.


2 Bei dem sehr ähnlichen M. quadriornatus auch auf den schwarzen Stellen gelb behaart.


Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1911, S. 94.
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