21. Gattung: [230] Cardiophorus Eschsch.

Durch den stark gerundeten Hsch., das herzförmige, vorne ausgerandete Sch. u. die verkürzte, auf die US. gebogene SRLinie des ersteren sehr ausgezeichnet, der HWinkelkiel begrenzt das Hsch. an den S. der Basis. Das 1. TrGld. ist nicht verlängert. –


[230] Die Larvenleben am Fusse alter Bäume unter Moos u. abgefallenen Blättern oder im Sande bei den Wurzeln alter Baumstämme, selbst in den Nestern von Formica rufa u. Lasius fuliginosus. –


1'' Klauen einfach:


Untergattung: Cardiophorus s. str.


2'' OS. zweifarbig.

3'' Fld. schwarz, Hsch. ganz oder zum Teile rot. F.u.B. schwarz.

4'' Schwarz, Hsch. ganz rot, nur die Basalkante dunkel. 8–9,5 mm. – (C. thoracicus Fbr.) – T. 115, Fg. 8. – Die Larve stellt den Jugendständen des Pyrrhidium sanguineum u. Phymatodes testaceus unter Eichenrinden nach. Bei uns nicht selten

gramineus Scopoli.

4' Schwarz, Hsch. nur teilweise rot.

5'' Das vordere Drittel des Hsch. ist schwarz, ein Querband bildend. Fld. oft mit schwachem blauen Scheine. 5,7–7,2 mm. – T. 115, Fg. 10. – In Kiefernwäldern, die Larve unter Baumrinden u. faulendem Holze, der Käfer auf Blüten u. unter Holz- u. Rindenstücken

ruficollis Lin.

5' Schwarz, Hsch. rot, ein grosser ovaler Flecken am vorderen Teile der Scheibe schwarz, Behaarung der OS. deutlich, grau. In seltenen Fällen ist der ganze KSch. schwarz: a. Ganglbaueri Buyss. (Oesterreich.) 6–7 mm. – T. 115, Fg. 9. – Auf blühenden Eichen, in Deutschland selten, in Oesterreich häufiger

discicollis Hrbst.

3' Schwarz, Fld. gelb oder rot gefleckt.

6'' F.u.B. schwarz, Fld. in der Mitte der S. mit einem roten Flecken. 6 bis 8 mm. – Variiert im Süden, indem auch der KSch. teilweise rot gefärbt erscheint. – In Frankreich, auf Eichen, Cistusblüten, im Winter unter Moos an Eichenstöcken etc. Nach Schilsky vielleicht in Bayern

biguttatus Oliv.

6' Dunkelbraun, F.u.B. braungelb, Fld. am SR. mit einer bräunlichroten, vor der Mitte unterbrochenen Längsbinde. 5,5 mm. – Ein einziges Expl. wurde bei Manebach in Thüringen gefunden

Gärtneri Schwarz.

2' OS. einfarbig schwarz.

7'' B. lebhaft rot, Tr. meist dunkel, F. schwarz.

8'' OS. scheinbar kahl, indem die Behaarung schwarz oder dunkelbraun u. sehr kurz, fast staubförmig ist u. sehr wenig ins Auge fällt; auf den Fld. ist sie von der Naht schräg nach hinten gerichtet. 7–9 mm. – (C. rufipes der älteren Autoren, non Goeze.) – T. 115, Fg. 11. – Unter Kiefernrinde u. auf Blüten, nicht selten, die Larve am Fusse alter, hohler Eichen im Sande u. in zerstörten Ameisennestern

Erichsoni Buyss.

8' Fld. länger, sehr dicht greis oder gelblichgrau behaart, die Behaarung auf den 2 inneren Zwischenräumen stark schräg nach innen gestellt. Hsch. kürzer u. kugeliger. 7–9 mm. – (C. vestigialis Er.) – In der Rheinprovinz. Diese ist eine südliche Art u. die Patriaangaben bei Schilsky beziehen sich nicht auf diese, sondern die vorhergehende Art. Die Larve im Sande am Fusse alter Eichen.

rufipes Geoffr.

7' B. ganz oder zum grössten Teile schwarz.

9'' Tiefschwarz, glänzend, OS. sehr fein schwarz behaart, daher kahl aussehend, Hsch. länger als breit, von der Mitte zur Basis kaum, zur Spitze verengt. 8 mm. – T. 115, Fg. 12. – Nicht häufig

nigerrimus Er.

9' Schwarz, OS. deutlich grau behaart, Hsch. kugelig gewölbt.

10'' Die HWinkel des Hsch. vom Winkelkiele deutlich u. ziemlich lang u. scharf begrenzt. OS. fein grau behaart, längs der MLinie des Hsch. nicht gescheitelt.

11'' Die Behaarung der Fld. sehr kurz u. fein, längs den inneren 2 Zwischenräumen neben der Naht nicht deutlich quer gelagert.

12'' Fld. kaum mehr wie doppelt so lang als zusammen breit, Hsch. dicht u. [231] gleichmässig ziemlich tief punktuliert, dazwischen einzelne Punkte tiefer, aber nicht grösser eingedrückt, das eingegrabene Basalstrichelchen innen in der Nähe der HWinkel lang. 6 mm. – Rheinprovinz, Harz, Preussen, Mark Br., selten

atramentarius Er.

12' Fld. bedeutend länger wie doppelt so lang als zusammen breit. Hsch. äusserst fein punktuliert, dazwischen mit doppelt stärkeren Punkten, die ein längeres Haar tragen, das eingegrabene Basalstrichel jederseits des Hsch. sehr kurz. Die Behaarung der Fld. ist neben der Naht etwas schräg nach innen u. hinten gerichtet1. 6,2–7 mm. – Nassau, Westfalen, Harz, Magdeburg, Böhmen. Selten

ebeninus Germ.

11' Die Behaarung der Fld. ist dicht grau, längs den inneren 2–3 Zwischenräumen der Fld. an der Naht fast quer gestellt. 6–7 mm. – (C. deflexus Schauf.) – Nach Schilsky in Bayern, aber diese Angabe dürfte auf ebeninus zu beziehen sein, weil melampus eine südeuropäische Art ist

melampus Illig.

10' Die HWinkel des Hsch. vom Winkelkiele äusserst kurz gekantet, die Basalstrichel jederseits an der Basis nahe der HWinkel lang, aber dünn. OD. sehr dicht u. ziemlich lang grau behaart, das ganze Tier grau tomentiert erscheinend, die Behaarung längs der Mitte gescheitelt u. mit einer vorn flachen, undeutlichen, hinter der Mitte zur Basis breiteren u. tieferen Längsfurche, Fld. lang, mit einfacher dichter Behaarung. 8–9,5 mm. – T. 115, Fg. 13. – Bei uns überall vertreten, aber selten; die Larve in Nadelholzwäldern unter Moos u. abgefallenem Laub u. in den Nestern der Formica rufa.

asellus Er.

1' Klauen in der Mitte ihrer US. mit einer zahnartigen Erweiterung.


Untergattung: Platynychus Motsch.


(Gauroderus Thoms.)


13'' Hsch. auf den untergebogenen S. ganz ohne RLinie. Die Längsstricheln an der Basis des Hsch. zur Mitte doppelt so weit entfernt als vom SR. Schwarz, dicht u. fein hellgrau behaart, Tr. rostrot (Stammf.) oder F.u.B. zum grössten Teile oder ganz gelbbraun u. auch die Analspitze licht gefärbt; OS. meist fein gelb behaart: a. luridipes Lac. 6,5–9 mm. – Nicht selten; um Berlin ziemlich häufig

equiseti Hrbst.

13' Hsch. auf den untergeschlagenen S. mit kurzer, von den HWinkeln schräg nach vorn gerichteter SRLinie. Die Längsstricheln an der Basis des Hsch. zur Mitte nur um die Hälfte weiter entfernt als zum SR.

14'' Grösser, OS. fast gleichförmig grau oder grauweiss behaart, die Punktstreifen vorne an der Basis etwas tiefer, aber nicht breit gefurcht. Schwarz, höchstens die FBasis, Kniee u. Tr. rostrot (Stammform), kleine Stücke mit graugelber Behaarung sind: a. Gabrieli Gerh., grosse, gedrungener gebaute: a. agnatus Cand., oft sind die Fld. ganz, F.u.B. ebenfalls oder teilweise gelbrot: v. testaceus F. 8,5–11,5 mm. – T. 115, Fg. 14. – Bei uns häufig, die v. testaceus selten

cinereus Hrbst.

14' Klein, K.u. Fld. länger, etwas rauh, grau oder greis behaart, die Haare von ungleicher Länge, die Streifen der Fld. an der Basis tief gefurcht. Schwarz, FBasis, Schn. u. Tr. rostrot, oft die ganzen B. rot2. 5–6,5 mm. – (C. pollux Germ.) – Auf Gebüsch, besonders auf blühenden Eichen, bei uns ziemlich selten, in Süddeutschland häufig

rubripes Grm.

Fußnoten

1 Eine kürzere, feinere Behaarung u. tiefer gestreifte, längere, hinten mehr verengte, glänzende Fld. hat die schwarze Form von discicollis v. Ganglbaueri Buyss., die bei uns nicht vorkommt.


2 Stücke aus Dalmatien haben eine hellgelbe, feinere Behaarung u.F.u.B. sind rot: v. nov. flavipubeus.


Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1911, S. 232.
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