63. Gattung: [183] Longitarsus Latr. 1829.

(Thyamis Steph., Bedel; Teinodactyla Chevr., Foudr.)


Charakterisiert durch das 1. TrGld. der HB., welches so lang ist wie die halbe Schn. (vgl. Fg. 3). Von Psylliodes verschieden durch 11gldr. F., nie ganz regelmässig punktstreifige Fld. u. das am Ende der Schn. eingelenkte 1. TrGld. der HB. (das im Tode wie bei Psylliodes gegen die Schn. zurückgeklappt ist). HschStrichel oder Querfurche stets fehlend. Habituell der Gattung Aphthona ähnlich, vielfach auch die gleichen Färbungsbilder zeigend. Doch besitzt Longitarsus nie rundliche, stark gewölbte u. tief umfurchte StBeulen. Vielfach finden sich bei einer Art geflügelte u. ungeflügelte Formen nebeneinander. Sehr lebhafte, geschickte Springer; zahlreiche, verschieden grosse Arten.


Die Larvenleben, soweit bekannt, in der Wurzel oder Stengelbasis der Nährpflanze.


Die Gattung lässt sich praktisch schwer anders als nach der Färbung gruppieren, wodurch eine Bestimmung unreifer, nicht völlig ausgefärbter Formen sehr schwierig wird. Ich habe indes auch solche Formen nach Möglichkeit in der Tabelle aufgeführt; es ist jedoch speziell dem Anfänger zu raten, die Bestimmung erst mit zahlreicherem Material ausgefärbter Stücke zu versuchen. Es kann auch nicht genug empfohlen werden, beim Sammeln auf die Standpflanzen zu achten; diese bieten vielfach den besten Bestimmungsbehelf.


Uebersicht der Hilfsgruppen:


1'' OS. in der Hauptfärbung gelblich.

2'' Die Naht nicht oder nur unmerklich dunkler als die übrigen Fld.

3'' US. hell, höchstens etwas tiefer gelbrot. (Von 3''–17')

1. Gruppe.

[183] 3' US. schwärzlich oder pechbraun. (Von 18''–32')

2. Gruppe.

2' Die Naht der Fld. schwärzlich oder deutlich pechbraun. (Von 34'' bis 47')

3. Gruppe.

1' OS. in der Hauptfärbung dunkel.

4'' Fld. tiefschwarz mit breitem, gelbem Aussensaum. (Von 50''–50')

4. Gruppe.

4' Dunkelfarbig, ohne gelben Aussensaum.

5'' Rotbraun bis pechbraun. (Von 52''–52')

5. Gruppe.

5' Schwarz, erzfarbig, grün, blau; mit oder ohne gelbrote Makeln oder solcher FldSpitze.

6'' Schwärzlich mit gelbroten Makeln oder solcher FldSpitze. (Von 58'' bis 58')

6. Gruppe.

6' Einfarbig schwarz, erzfarbig, grün oder blau. (Von 60'' bis Schluss.)

7. Gruppe.


  • Fg. 22. Kopf von Longit. pratensis Panz. - Typus fehlender oberer StLinien u. Höcker, aber scharfer StS.-Rinne. a Stelle der verloschenen StHöcker, b Fläche neben dem Auge, c verloschene obere StLinien, d untere StLinien, e überall stark ausgeprägte StS.-Rinne, f Auge, g Fühlergelenkspfanne.
    Fg. 22. Kopf von Longit. pratensis Panz. - Typus fehlender oberer StLinien u. Höcker, aber scharfer StS.-Rinne. a Stelle der verloschenen StHöcker, b Fläche neben dem Auge, c verloschene obere StLinien, d untere StLinien, e überall stark ausgeprägte StS.-Rinne, f Auge, g Fühlergelenkspfanne.

  • Fg. 23. Kopf von Longit. lycopi Foudr. - Typus scharfer oberer StLinien, deutlicher langgestreckter StHöcker, unten verflachter StS.-Rinne. a StHöcker, b Fläche neben dem Auge, e scharfe obere StLinien, d untere StLinien, e unten verloschene StS.-Rinne, f Auge, g Fühlergelenkspfanne.
    Fg. 23. Kopf von Longit. lycopi Foudr. - Typus scharfer oberer StLinien, deutlicher langgestreckter StHöcker, unten verflachter StS.-Rinne. a StHöcker, b Fläche neben dem Auge, e scharfe obere StLinien, d untere StLinien, e unten verloschene StS.-Rinne, f Auge, g Fühlergelenkspfanne.

Uebersicht der Arten.


1'' Fld. gelb, hell gelbbraun oder gelbrot; die Naht nicht schwärzlich, höchstens mit etwas tiefer gelbroter Kante.

2'' O.- u. US. gleichfarbig; oder letztere dunkler gelbrot, aber nicht schwärzlich oder pechbraun:


1. Gruppe.


(O.- u. US. gelblich.)


3'' Mittlere bis grosse Arten (2–4 mm); K. nicht matt chagriniert, sondern glänzend, entweder glatt oder nur mit feinen Querrillen. St.-Höckerchen undeutlich oder ganz fehlend, nach oben von der St. nie durch scharfe, tiefe Linien getrennt (vgl. Fg. 22); St. mit gut ausgeprägter SRinne (von der FBasis zum oberen AugenR. der gleichen KS. laufend; vgl. Fg. 221).

4'' Hsch. fast quadratisch, nicht oder kaum breiter als lang. Gestreckte Arten (2,5–3 mm lang), UGesicht lang, 1. TrGld. der VB. besonders beim S sehr lang, beinahe so lang als die halbe Schn.; Fld. ziemlich kräftig punktiert. Auf Boraginaceen lebend. Die Normalformen besitzen schwarze US. – Hierher unterseits helle Formen von L. exoletus L. (siehe 19') u.L. pulmonariae Wse. (siehe 19'').

[184] 4' Hsch. beträchtlich breiter als lang.

5'' Grosse bis sehr grosse Arten (3–4 mm, selten nur 2,5 mm); entweder auf Königskerzen (Verbascum) oder Jakobs-Kreuzkraut (Senecio jacobaea) lebend.

6'' Enddorn der HSchn. auffallend lang u. kräftig, säbelförmig gekrümmt, reichlich so lang als die Schn. am Ende breit ist (vgl. Fg. 3); HSchn. oberseits mit scharf sägezähnigem AussenR.

7'' Fld. gross, plump eiförmig, deutlich punktiert. Innerhalb des oberen AussenR. der HSchn. verläuft deutlich eine schmale, seichte, innen durch einen feinen Kiel abgesetzte Rinne. – Hierher hellbauchige Formen des sehr grossen (3–4 mm) L. tabidus Fabr. (verbasci Pz.; siehe 22'') u. des kleineren, aber stark punktierten L. nigrofasciatus Goeze (lateralis Illig.; siehe 22') – Eventuell auch zu berücksichtigen helle L. melanocephalus Deg., die allerdings einen kürzeren Enddorn usw. besitzen u. an dem flachen, etwas in die Länge gezogenen matten, scharf punktierten FldEnde kenntlich sind (s. 40').

7' Fld. länglich eiförmig, fein bis verloschen punktiert. Rostrot; Hsch. Fld. u.B. strohgelb, FEnde u. HSchlSpitze meist angedunkelt. – Schmalen Stücken des tabidus sehr ähnlich, aber immer noch mit schmaleren Fld., feiner punktiert, der Hsch. vorn fast ebenso breit wie hinten (bei tabidus vorn deutlich schmaler). Letztes freiliegendes HlbSternit mit flacher, glatter Längsmitte, jederseits davon mit einer flachen Beule. Von hellen Stücken des exoletus durchqueren Hsch., verloschene FldPunktierung u. langen HSchnDorn verschieden. 2,5 bis 3,4 mm. – (pallens Foudr.)

Von Nassau angegeben; von mir in Niederösterreich auf Verbascum gefangen; sonst südl. Europa

Foudrasi Weise

6' Enddorn der HSchn. kurz, ungefähr halb so lang als das SchnEnde breit ist. Kleineren tabidus ähnlich, plump, wenig glänzend, ockergelb, nur Mund, TsSpitze u. FEnde schwärzlich; Fld. sehr fein u. verloschen punktiert, ziemlich matt. – Helle Formen von L. melanocephalus (vgl. 40') haben stärkere, reihige Deckenpunkte u. ein verflachtes, mattes, scharf punktiertes, etwas verschmälertes FldEnde. – Charakteristisch für jacobaeae sind die seitlich zusammenge drückten, von der S. gesehen einen sehr grossen Durchmesser zeigenden HTrGld. 2,5–3,5 mm. – (tabidus Pz., Weise2). – T. 149, Fg. 27.

Deutschland; feuchte Wiesen, im Spätsommer, nicht gerade häufig; auf Jakobs-Kreuzkraut, Senecio jacobaea L.

jacobaeae Waterh.

5' Mittelgrosse Arten (ungefähr 2–2,5 mm). K. glatt, glänzend. (Man vergleiche hiermit 3': Kleine Arten mit meist matt chagriniertem K.)

8'' Fld. grob u. tief punktiert; Hsch. kräftig u. runzelig punktiert; Schultern nur sehr selten mit deutlicher Beule; HSchl. nie mit tiefschwarzer Spitze.

9'' Rostrot, glänzend; Enddorn der HSchn. ungefähr so lang wie das SchnEnde breit ist. StHöcker nach oben fein, aber kenntlich begrenzt, SRinne der St. schwach3. FGld. 3–9 einzeln ungefähr 3mal so lang[185] als breit; Fld. länglich, mässig grob punktiert; Schultern mit undeutlicher Beule. – Helle nigrofasciatus (vgl. 22') besitzen deutlich chagrinierte, mattere Fld., eine viel tiefere SRinne der St. usw. 2–2,5 mm.

Mir aus Deutschland nicht bekannt; nach Kutschera in Oesterreich.

ferrugineus Foudr.

9' Hell bräunlichgelb, glänzend; Enddorn der HSchn. ungefähr halb so lang als das SchnEnde breit ist. StHöcker undeutlich, nach oben nicht oder verloschen begrenzt, SRinnen d. St. sehr scharf. F. lang u. schlank, Gld. 4–9 einzeln wohl 4mal so lang als breit; Fld. eiförmig, verhältnismässig sehr grob punktiert, bei der ungeflügelten Normalform ohne, bei der geflügel ten v. profugus Weise mit Schulterbeule. Die a. fumigatus Weise hat den K. pechbraun, Hsch. rotbraun, FldNaht verdunkelt, Br. u. Bauch schwärzlich. 1,8–2,7 mm.

Sommer u. Herbst; Wasserränder usw., zwischen Gesträuch u. Schilf auf der rankenden, grossen Zaunwinde, Convolvulus sepium L.4. Nicht häufig.

rubiginosus Foudr.

8' Fld. fein oder maässig stark flach punktiert; StHöcker stets undeutlich, nach oben schlecht begrenzt; Enddorn der HSchn. stets viel kürzer als das SchnEnde breit ist.

10'' HSchl. gelblich, ihre Spitze nicht tiefschwarz (wenn die HSchlSpitze dunkel, dann das letzte TrGld. nicht dunkler als der übrige Fuss).

11'' FGld. 4–11 auffällig lang, ungefähr 5–6mal so lang als breit, die Endgld. kaum breiter als die mittleren, sehr blass u. zart, auch am Ende nicht angedunkelt. Tier sehr hellfarbig, zerbrechlich aussehend, Fld. durchscheinend, flach u. verloschen narbig punktiert. Hsch. fein runzelig punktiert. Normal Schultern beulenlos; die v. luctator Weise geflügelt u. mit Schulterbeule (selten). 1,6–2,8 mm. – (aeruginosus Wse., non Foudr., non Bedel.)

Feuchte Orte; auf Symphytum officinale L.; ziemlich selten.

symphyti Hktgr.5

11' FGld. 4–11 höchstens 4mal so lang als breit.

12'' Fld. sehr fein, oft verloschen punktiert.

13'' Fld. auf dem Rücken nicht abgeflacht, gewölbt, mit engen, meist ganz beulenlosen Schultern; ziemlich schmal gebaut, ungeflügelt (nur die in Deutschland seltene v. perfectus Wse. mit deutlicher Schulterbeule u. geflügelt). Bräunlich- oder rötlichgelb; F. beim S körperlang, beim Q etwas kürzer. – Die häufigste, rötlichgelbe Art; sehr veränderlich, im allgemeinen an den beulenlosen Schultern, der sehr feinen Punktierung u. den langen F. kenntlich (vgl. 12' – L. pellucidus). 1,8 bis 2,4 mm. – (laevis All.)

Allenthalben; Wiesen, trockene Hänge usw.; Sommer bis Herbst. Auf Eupatorium cannabinum L., doch sicher auch noch auf anderen Pflanzenarten. Die Fühlerlänge unterliegt Schwankungen; auf diese Art sind die meisten deutschen Stücke des »aeruginosus« in den Sammlungen zu beziehen.

succineus Foudr.

13' Fld. auf dem Rücken etwas abgeflacht; Schulterbeule deutlich, Tier [186] geflügelt. Hierher ausser geflügelten Stücken des vorigen noch unterseits hellere Formen des L. gracilis Kutsch, (vgl. 25''; Fld. weissgelb, K.u. oft auch Hsch. ziemlich dunkelbraun usw.)

12' Fld. mässig fein, aber stets sehr deutlich u. wenigstens vorn in ± kenntlichen, etwas schiefen Reihen punktiert; auf dem Rücken etwas niedergedrückt, Schulterbeule deutlich. Von gleicher Färbung wie L. succineus; nur bei der seltenen a. nigriventris Wse. Br. u. Bauch dunkel. Von L. succineus im allgemeinen durch die Schulterbeule u. die stärkere reihige Punktierung der oben etwas abgeflachten Fld. zu unterscheiden. Helle Formen von L. exoletus sind grösser u. haben einen fast quadratischen Hsch.; L. melanocephalus besitzt am Ende etwas verschmälerte, da selbst verflachte u. auf ganz mattem Grunde schärfer als vorn punktierte Fld. usw. (vgl. 40'). 2–2,5 mm. – (testaceus All.)

Häufig; Sommer bis Herbst; Zäune, Raine, Hänge, Stoppelfelder; auf Ackerwinde, Convolvulus arvensis L.6

pellucidus Foudr.

10' HSchl. gelb mit tiefschwarzer Spitze; das letzte TrGld. dunkler als der übrige Fuss. Tier gelblichweiss, K. rotgelb, Mund u. äussere FHälfte schwärzlich; Schulterbeule stark, Fld. auf dem Rücken etwas abgeflacht, sehr fein u. gedrängt punktiert; Hsch. fast glatt. 2,2–2,6 mm. – (albellus Dum.) – T. 149, Fg. 29.

West- u. Südeuropa, bei uns höchstens vereinzelt

ochroleucus Marsh.

3' Kleine Arten (1,5–2 mm, selten um weniges grösser, dann aber die StHöcker deutlich); K. chagriniert, oft matt; St. mit oder ohne deutliche Höckerchen.

14'' StHöckerchen deutlich, langgestreckt quer, nach oben hin von der St. durch deutliche Linien abgegrenzt (vgl. Fg. 23); St. ohne scharfe S.Rinnen.

15'' Fld. kräftig (meist ± gereiht) punktiert.

16'' Hierher unterseits hellere Formen der sonst dunkelbäuchigen Arten: L. Waterhousei Kutsch, (vgl. 29''); L. lycopi Foudr. (vgl. 43''); L. substriatus Kutsch, (vgl. 31'); L. ballotae Marsh, (vgl. 28'); event. auch L. ferrugineus Foudr. (vgl. 9''), der aber grösser ist und einen glatten K. besitzt.

16' Unterseits normal hellfarbige Art. Rostgelb, klein, Schultern ganz ohne Beule; Fld. daher seitlich stark eiförmig gerundet, hinter der Mitte am breitesten, kräftig punktiert, mit schwachen Reihenspuren. Von hellbauchigen Waterhousei durch geringere Grösse, schiefer stehende StHöcker usw.; von lycopi u. substriatus durch fehlende Schulterbeule, seitlich stärker gerundete Fld. usw.; von ballotae durch kleinere Gestalt, sehr scharfe Linien über den StHöckern, ganz fehlende StS.-Rinnen, kleinen HSchn.-Enddorn, glänzendere Fld. usw. verschieden. 1,6–1,8 mm. – ( teucrii All.) – T. 149, Fg. 23.

Südl. u. westl. Deutschland; selten. Von Teucrium, bes. T. scorodonia L. angegeben

membranaceus Foudr.7

15' Fld. fein u. verworren, oft verloschen punktiert; Schultern ohne Beule. Kleiner u. blasser als der vorige. 1,4–1,6 mm.

Trockene Hügel u. Hänge; selten u. wohl nur im südlichen Deutschland.

nanus Foudr.

[187] 14' St. mit undeutlichen, nach oben schlecht von der St. geschiedenen oder ganz fehlenden Höckerchen (vgl. Fg. 22) u. scharfen SRinnen.

17'' Fld. stark punktiert. Hierher ev. unterseits hellere Formen von L. curtus All. (vgl. 45'', K. stets dunkel usw.)

17' Fld. fein punktiert, ziemlich matt, am Ende breit einzeln verrundet. Helle Formen von pratensis (vgl. 32'); weiters kleine succineus (vgl. 13'').

2' OS. gelb oder gelbrot; M.- u. HBr. sowie mindestens die ersten Bauchsegmente schwarz oder pechbraun:


2. Gruppe.


(OS. gelblich, US. schwärzlich.)


18'' Hsch. nicht oder kaum breiter als lang, in der Anlage quadratisch, S.u. Ecken verrundet, stark abfallend. Ziemlich ansehnliche, gestreckte Arten (2,3–3 mm), K. braunrot, UGesicht sehr lang; 1. VTrGld. besonders beim S sehr lang; F. nicht ganz körperlang. Auf Boraginaceen.

19'' F. einfarbig bräunlichgelb, höchstens die 3 Endgld. mit leicht gebräunten Spitzen. Roströtlich, glasglänzend, meist etwas durchscheinend. Fld. kräftig punktiert. 2,3–2,8 mm.

Von Weise bei Weimar auf Pulmonaria officinalis L., von mir bei Wien auf Symphytum officinale L. gef.; sehr selten; Sommer.

pulmonariae Weise

19' F. in der Endhälfte dunkel. Tier mässig glänzend, bräunlichgelb; Fld. etwas breiter als bei vorigem, meist mit stärkeren Schultern u. mässig starker, etwas gereihter Punktierung. Die v. arctulus Wse. ist flügellos, ohne Schulterbeule; die grössere, südliche v. rufulus Foudr. unterseits hellfarbig. 2,3–3,2 mm. – (femoralis Marsh.; boppardiensis Bach.)

Allenthalben häufig; auf Boraginaceen, bes. Natternkopf (Echium vulgare L.), Ochsenzunge (Anchusa officinalis L.), Hundszunge (Cynoglossum officinale L.), Beinwell (Symphytum officinale L.) usw.; erst vom Juni an.

exoletus L.

18' Hsch. beträchtlich breiter als lang.

20'' Mittelgrosse bis sehr grosse Arten (2–4 mm); St. u. Scheitel meist glänzend glatt (nur manchmal mit feinen Querrillen), nie mit nach oben hin scharf begrenzten StHöckern (vgl. Fg. 22).

21'' Ziemlich grosse bis sehr grosse, plumpe Arten (2,5–4 mm); Rücken der HSchn. innerhalb des scharf gezähnelten AussenR. mit einer schmalen Rinne, die innen durch einen deutlichen, feinen Kiel abgesetzt ist; Enddorn der HSchn. auffällig lang u. kräftig, säbelförmig, reichlich so lang als das SchnEnde breit ist (vgl. Fg. 3).

Auf Verbascum lebend.

22'' Der grösste gelbe Long. Europas; Fld. fein, aber deutlich, etwas narbig gedrängt u. ganz verworren punktiert auf glänzend glattem Grunde; Hsch. fast glatt, nach vorn verschmälert, ungefähr 13/4mal so breit als lang. K.u. Hsch. rötlichgelb, Fld. heller, US. pechschwarz bis rostrot; die a. thapsi Marsh, mit schwärzlichem Nahtband; die a. sisymbrii Fab. dazu seitlich mit rundem Fleck hinter der Schulter u. Längsfleck hinter der Mitte, die beide zusammenfliessen können. Die a. elongatus Wse. ist schlank, fein punktiert, schmalschulterig, hellfarbig [188] (vgl. 7' – Foudrasi). 3–4 mm. – (verbasci Panz., Wse.) – T. 149, Fg. 22.

Häufig; wüste, trockenere Orte, Dämme usw.; auf Wollkraut, Königskerzen (Verbascum-Arten); Sommer

tabidus Fabr.

22' Kleiner, durchschnittlich dunkler als voriger, auf den Fld. viel stärker u. kenntlich gereiht punktiert auf etwas matt chagriniertem UGrunde. Bräunlichgelb bis roströtlich, K.u. Hsch. meist ± dunkelbraun, ebenso Nahtband u. ein langer SRFleck der Fld., der sehr gross werden oder völlig schwinden kann. Die a. patruelis All. (domesticus Wse.) oberseits ganz bräunlichgelb. US. pechschwarz, selten heller. – L. melanocephalus (vgl. 40') unterscheidet sich gut durch das scharf punktierte längere FldEnde. 2,5–3,2 mm. – (marginatus Geoff.; lateralis Ill., Wse.).

Nicht selten; an gleichen Orten u. Pflanzen wie voriger; Frühling, dann ab Juli

nigrofasciatus Goeze

21' Mittelgrosse Arten (ungefähr 2–2,8 mm), mehr gestreckt gebaut; Rücken der HSchn. nach innen gleichmässiger, meist ganz ohne Rinne oder Innenkiel abfallend (zumindest ist derselbe schlecht ausgeprägt); Enddorn der HSchn. nicht auffällig lang u. kräftig.

23'' HSchl. gelb, höchstens die Endhälfte aussen leicht gebräunt.

24'' Fld. sehr fein u. flach, manchmal verloschen punktiert.

25'' Schulterbeule vorspringend. K. pechbraun, Fld. weissgelb, auf dem Rücken etwas abgeflacht, am Ende schmal einzeln verrundet. Hsch. weissgelb; die a. Poweri All. mit hinten abgekürztem, schwarzen Fld.-Nahtsaum; die a. nigrithorax Hktgr. überdies mit schwarzbraunem Hsch. 1,8–2,5 mm. – T. 149, Fg. 20.

Wohl ganz Deutschland; auf den Blättern des Huflattich, Tussilago farfara L., in Lehmgruben, an erdigen Wasserrändern usw.; nicht selten, aber wenig gefangen, da er erst gegen Herbst erscheint8

gracilis Kutsch.

25' Schulterbeule fast stets fehlend; Fld. auf dem Rücken gewölbt. Tier rötlichgelb, der K. nur wenig dunkler. Hierher unterseits dunkle succineus (vgl. 13'').

24' Fld. deutlich bis kräftig punktiert. Hierher: a) Mit deutlichen St.-Höckern: Waterhousei (vgl. 29''). b) Ohne deutliche StHöcker: rubiginosus (vgl. 9'; Fld. sehr stark u. nicht gereiht punktiert, eiförmig gerundet, hochgewölbt, Schulterbeule meist undeutlich) und pellucidus (vgl. 12'; Fld. mässig stark u. etwas gereiht punktiert, seitlich wenig gerundet, auf dem Rücken etwas abgeflacht, Schulterbeule stark). Vgl. event. auch nigrofasciatus (22').

23' HSchl. fast stets schwärzlich.

26'' Fld. sehr schmal u. lang, am Ende jede für sich sehr breit bogenförmig verrundet, das Pygidium in der Mitte frei lassend. F. viel kürzer als der Körper; K. gelbrot, Hsch. u. Fld. rötlichgelb; Schultern ohne oder mit undeutlicher Beule. Hsch. deutlich, Fld. kräftig punktiert. 1,8–2,6 mm. – (femoralis Redtb., non Marsh.)

Oesterreich, südl. u. mittl. Deutschland; trockene Feldraine, auf Ackerwinde, Convolvulus arvensis L.; Juni (neben pellucidus [vgl. 12'] der auf gleicher Pflanze lebt, aber helle HSchl. u. schmal verrundetes FldEnde besitzt)

longipennis Kutsch.

26' Fld. mässig breit, gegen das Ende allmählich – stärker als gewöhnlich – verschmälert, daselbst abgeflacht u. schärfer punktiert als in [189] den übrigen Teilen; Schul terbeule fast stets deutlich. Auf Plantago, Wegerich. Hierher oberseits hellere melanocephalus (vgl. 40').

20' Kleinere Arten (unter 2 mm; nur Waterhousei [mit deutlichen St.-Höckern] etwas grösser); St. u. Scheitel meist fein chagriniert, oft matt, mit oder ohne deutliche StHöckerchen.

27'' StHöckerchen deutlich, langgestreckt quer, nach oben von der St. durch tiefe, feine Linien abgegrenzt (vgl. Fg. 23); SRinnen meist verflacht.

28'' StHöcker sehr ausgeprägt, schmal; ihre oberen Begrenzungslinien verlaufen in der Richtung von der FGrube einer KS. zum oberen AugenR. der andern KS.; die Höcker selbst sind am äusseren Ende (über der FWurzel) nur schlecht von der Fläche am inneren AugenR. geschieden, verflachen sich meist in diese übergehend.

29'' Etwas grössere Art (1,8–2,4 mm); die lang schmalen StHöcker stehen fast wagrecht einander gegenüber, bilden oben also fast einen Winkel von 180°. Oben hell bräunlichgelb, K.u. Hsch. rötlicher, FldNaht u. HSchl. hell; Fld. ohne oder mit schwacher Schulterbeule, seitlich gerundet, gewölbt, sehr kräftig u. nur schlecht gereiht punktiert. – (L. ferrugineus – vgl. 9'' – ist rostrot, Scheitel glänzend glatt, US. nie schwarz, HSchn.-Enddorn lang usw.; ballotae – vgl. 28' – ist kleiner, heller, StSRinne scharf, Höckerchen weniger deutlich, Fld. matt, deutlicher u. schief gereiht punktiert, HSchlSpitze dunkel, HSchnDorn sehr lang, lebt an trockenen Orten auf Ballota.) 1,8–2,4 mm. – (juncicola Weise, non Foudr.; menthae Bedel.)

Ziemlich selten; feuchte Orte, Wasserränder usw., auf Minzen; von mir in Nieder-Oesterreich auf Mentha aquatica L., arvensis L.u.a. gef.; August bis Oktober

Waterhousei Kutsch.

29' Kleinere Arten (1,5–2 mm); die lang schmalen StHöcker bilden miteinander einen sehr stumpfen, aber meist deutlichen Winkel9 (vgl. Fg. 23).

30'' Spitze der HSchl. fast stets schwärzlich; K.u. FldNaht vielfach stark verdunkelt; Schulterbeule stark10, die Fld. dahinter wenig gerundet, kräftig u. deutlich gereiht punktiert.

31'' Tier ziemlich gestreckt, Fld. länglich; ungefähre Körperform des nasturtii oder pratensis. Hierher oberseits helle lycopi (vgl. 43''), die häufigste u. sehr veränderliche kleine Art mit StHöckern. Stücke dieser Gruppe sind zuerst auf sie zu beziehen.

31' Tier breit, Fld. sehr breit; Körperform des curtus, von dem sich das Tier durch deutliche StHöcker leicht unterscheidet. Schulterbeule sehr vortretend. 1,5–1,8 mm. – (abdominalis Weise, nec All., nec Duft.)

Oesterreich, Ungarn; aus Deutschland nicht sicher nachgewiesen.

substriatus Kutsch.

30' HSchl. meist hell; FldNaht nie geschwärzt; Fld. ohne Schulterbeule, daher vorne eng u. seitlich stark eirund. Hierher unterseits dunkle Formen von membranaceus (vgl. 16') u. nanus (vgl. 15').

28' StHöcker ± deutlich, stets aber durch die tiefen SRinnen der St. nach aussen scharf abgeschnitten u. von dem ebenen Raum am AugeninnenR. tief getrennt11. Schulterbeule sehr schwach, Schultern eng;[190] Hsch. mässig fein, etwas runzelig punktiert; Fld. mäs sig stark, schief gereiht punktiert; UGrund deutlich fein chagriniert. Braungelb, K. braunrot, HSchlSpitze schwärzlich. Am schwachen Glanz, der schief gereihten Punktierung, dem sehr langen HSchnDorn (länger als das SchnEnde breit) kenntlich. Ziemlich ähnlich wird Waterhousei (vgl. 29''), der aber meist grösser u. länger ist, glänzende Fld. helle H.-Schl. usw., besitzt. 1,6–2,4 mm. – T. 149, Fg. 25.

An Mauern, Hecken, Hängen trockener Orte, auf Ballota nigra L.; auch von Marrubium vulgare L. angegeben; Sommer bis Herbst; nicht selten.

ballotae Marsh.

27' StHöckerchen undeutlich oder völlig fehlend, SRinnen scharf (vgl. Fg. 22).

32'' Hsch. mässig breit (11/4–11/2mal so breit als lang); Fld. deutlich u. mässig kräftig punktiert. Hierher oberseits helle curtus (vgl. 45''; HSchnDorn kurz, Fld. meist mit vortretender Schulterbeule) u. ev. ballotae (vgl. 28'; HSchnDorn lang, Fld. stets eiförmig, ohne Beule).

32' Hsch. sehr breit (doppelt so breit als lang); Fld. länglich, sehr fein, oft verloschen punktiert, meist infolge äusserst feiner Chagrinierung wenig glänzend, am Ende breit verrundet, mit oder ohne Beule. Gemein u. veränderlich; K. meist pechbraun, Hsch. roströtlich, Fld. hell bräunlichgelb; die a. collaris Steph. mit pechbraunem Hsch.12. 1,4 bis 1,8 mm. – (pusilla Gyllh., funereus Rey, obsoletus Rey.) – T. 149, Fg. 26.

Gemein; kurzgrasige Wiesen, Viehweiden usw.; auf Wegerich, bes. Spitzwegerich, Plantago lanceola ta L.; bes. Frühling u. Herbst.

pratensis Panz.

1' Fld. nicht einfarbig gelb, sondern entweder gelb mit schwärzlichem Nahtsaum, oder im ganzen dunkel (braun, blau, schwarz usw., oft mit rötlichen Makeln).

33'' Fld. gelblich mit schwarzem oder pechbraunem Nahtsaum (oft nur einer Nahtkante):


3. Gruppe.


(Fld. gelblich mit schwärzlicher Naht.)


34'' Nur die Naht schwärzlich, Fld. an den S. nicht dunkler.

35'' Mittlere bis sehr grosse Formen (2–4 mm); K. meist glänzend, glatt oder mit feinen Querrillen.

36'' Grosse, plumpe Arten (nur nigrofasciatus mittelgross); Fld. breiteiförmig, gewölbt; HSchn.-Enddorn auffällig lang, säbelförmig, so lang als das SchnEnde breit ist (siehe 21'' u. Fg. 3). Hierher tabidus a. thapsi Marsh. (vgl. 22'') u. nigrofasciatus (vgl. 22').

36' Mittlere Arten (meist 2–2,8 mm); HSchn.-Enddorn nicht auffällig lang. (Bei den kleineren Formen vergleiche man auch 35').

37'' K.u. Hsch. rotbraun bis schwarz, mit leichtem Bronzeschimmer; Hsch. u. Fld. kräftig punktiert.

38'' K.u. Hsch. meist rotbraun mit Bronzeschimmer; Fld. über dem SR. selten etwas gebräunt, eiförmig gerundet, Schulterbeule klein oder fehlend (letzteres bei der flügellosen a. declivis Wse.). Selten Hsch. schwärzlich metallisch, FldSR. gebräunt: a. similis Wse. (in der Färbung an suturalis mahnend). – 2–3 mm. – (fuscicollis Bedel, nec Steph.) – T. 149, Fg. 19.

[191] Feuchte Wiesen, Weggräben, Gebüsch u. dgl., nicht häufig; Frühling, Spätsommer

atricillus L.

38' K.u. Hsch. meist schwarz metallisch, seltener rotbraun; SR. der Fld. fast immer leicht gebräunt; Schulterbeule stark, Fld. seitlich wenig gerundet, oben etwas abgeflacht. Hierher hellere suturalis (vgl. 48'').

37' K.u. Hsch. hell oder dunkel, aber stets ohne Metallschimmer.

39'' HSchl. hell, höchstens aussen etwas gebräunt; Punktierung der Fld. äusserst flach, verloschen. Hierher dunklere gracilis (vgl. 25''). Ausnahmsweise kommen auch von den folgenden Arten Stücke mit ziemlich hellen HSchl. vor.

39' HSchl. in der Regel dunkel.

40'' Fld. am Ende normal geformt, daselbst eher schwächer punktiert als vorne.

41'' Fld. lang, ziemlich schmal, ziemlich kräftig punktiert, wie der Hsch. hell bräunlichgelb.

42'' Naht höchstens schmal gebräunt; FldEnden breit bogig einzeln abgerundet. Hierher dunkle longipennis (vgl. 26'').

42' Nahtsaum breit u. schwärzlich; Schulterbeule deutlich; K. schwärzlich. Von gracilis (vgl. 25'') durch stärkere Punktierung, von melanocephalus (vgl. 40') durch die Bildung des FldEndes verschieden. Auch die kleineren Arten curtus, scutellaris u. longiseta (vgl. 44''–44') sind in Betracht zu ziehen. 1,8–2,5 mm. – (piciceps auct. partim, nec Steph., nec Brisout et Bedel; senecionis Bris., Bed., Tomlin et Sharp, nec Motsch., Bach.)13.

Nicht häufig; Unland, Brachen usw.; auf Senecio vulgaris L. (von mir in Nieder-Oesterreich gef.); Frühling, dann ab Juli

Ganglbaueri Hktgr.

41' Fld. ziemlich breit, eiförmig gerundet, gewölbt, meist sehr fein, oft verloschen punktiert. Färbung ziemlich dunkel: K. schwärzlich, Hsch. pechbraun, zuweilen ganz oder teilweise rotbraun, Fld. rötlich gelbbraun mit breitem, verwaschen begrenztem schwärzlichem Nahtsaum, der sich zuweilen um die FldSpitze herum über den SR. fortzieht, zuweilen schwindet. Geflügelt oder flügellos. Bei der a. paludosus Wse. K., Hsch. u.B. schwärzlich. – An der kurzen, gewölbten Form u. Glätte der OS. kenntlich; in manchen Formen dem brunneus (vgl. 52', mit langer Endwimper der Fld.) u. rubellus (vgl. 55'', einfarbig, stark chagriniert) ähnlich. 1,8–2,5 mm. – (thoracicus All.; fuscicollis Steph., non Bed.; senecionis Motsch., Bach.)

Auf Senecio-Arten; Sommer; nicht gerade selten, vorwiegend im Berglande

suturellus Duft.

40' Fld. mit etwas mehr als gewöhnlich verschmälertem Endteil, daselbst etwas verflacht u. schärfer punktiert als im vorderen Teile (charakteristisches Merkmal, auf das jeder mittelgrosse, braungelbe, dunkelnahtige Longitarsus zuerst zu untersuchen ist). Fld. ziemlich kräftig u. etwas gereiht punktiert; HSchn. von oben gesehen leicht gekrümmt, meist schwärzlich oder doch dunkelfarbig; das 1. VTrGld. des S stark erweitert. Kräftig gebaut, K.u. HSchl. meist pechschwarz, Hsch. rostrot, Fld. bräunlichgelb, Naht schwärzlich; bei der a. nigrinus Wse. die OS. grösstenteils schwärzlich; zuweilen das ganze Tier rötlich braungelb. Aehnlich ist atricillus (vgl. 38''), aber K.u. Hsch. metallisch [192] überflogen, FldEnde anders; zu beachten ist auch nigrofasciatus (22'). 2–3 mm. – (atricapillus Duft.; piciceps Steph., nec. auct.). Die v. Kutscherae Rye (atriceps Kutsch., nec. Steph.) ist eine auffällige, viel kleinere, kurze Gebirgsform (meist unter 2 mm), dem curtus sehr ähnlich (vgl. 45'').

Eine der gemeinsten Arten; allenthalben in kurzgrasigen Wiesen, an Wegrändern u. dgl., auf Wegerich, Plantago-Arten; erster Frühling, dann Sommer bis Herbst

melanocephalus Deg.

35' Kleine Arten (1,3–2 mm); K. meist chagriniert; Fld. nie ganz verloschen punktiert.

43'' StHöcker deutlich, langgestreckt, durch tiefe, feine Linien nach oben hin von der St. abgegrenzt (vgl. Fg. 23); SRinnen verflacht. K. rotbraun, Hsch. u. Fld. rötlich gelbbraun, HSchlEnde verdunkelt; dunkler Nahtsaum schmal, oft fehlend. Hsch. etwas runzelig, Fld. kräftig u. deutlich gereiht punktiert. Die a. fulviventris Wse. ist oben gelblich, unten rostrot. 1,3–1,8 mm. – T. 149, Fg. 24.

Feuchte Orte, Wasserränder; auf Minzen, bes. Mentha aquatica L., candicans Cr. usw.; Frühling, Spätsommer; nicht selten

lycopi Foudr.

43' StHöcker undeutlich oder ganz fehlend, SRinnen tief u. scharf (vgl. Fg. 22); K. schwärzlich, Hsch. u. Fld. rötlich braungelb, der dunkle Nahtsaum vorn u. hinten stark verengt bis verlöschend.

44'' Ende der Fld. nur mit kurzen Wimperhärchen.

45'' Fld. stark, mässig dicht, etwas narbig u. kenntlich gereiht punktiert; Hsch. nur ungefähr 11/2mal so breit als lang, etwas runzelig punktiert; der schwarze Nahtsaum manchmal fehlend; Schultern mit oder ohne Beule. Die v. monticola Kutsch, ist eine breite, flügellose, gröber punktierte Alpenform. – Sehr ähnlich ist die an der scharfen Punktierung des verflachten FldEndes kenntliche melanocephalus v. Kutscherae (vgl. 40'); Ganglbaueri (vgl. 42') ist grösser, schmäler, Hsch. u. Fld. heller, Naht breit schwarz; atricillus (vgl. 38'') u. suturalis (vgl. 48'') sind auf K.u. Hsch. metallisch usw. 1,5 bis knapp 2 mm. – (papaveris All.; viduus All.)

Wälder, Wiesenstreifen; vom Natternkopf, Echium vulgare L., gemeldet; von mir bei Wien auf Lungenkraut, Pulmonaria officinalis L. gef.; Herbst; nicht häufig

curtus All.

45' Fld. gedrängter, feiner eingestochen punktiert, ohne kenntliche Reihung; Hsch. viel breiter als bei vorigem, ungefähr doppelt so breit als lang, sehr fein punktiert. 1,5–2 mm. – (viduus Wse., nec All.)

Oesterreich, Bayern; Berggegenden; sehr selten

scutellaris Rey14

44' Fld. am Ende mit je einem auffällig langen, aufge richteten Wimperhaar, das ungefähr so lang ist wie das 1. HTrGld. Dem curtus ähnlich, schlanker, durchwegs stark punktiert; K.u. HSchlSpitze schwärzlich, Hsch. u. Fld. strohgelb; der schwarze Nahtsaum beginnt erst nach dem ersten Drittel der Fld., verbreitert sich allmählich leicht, verengt sich wieder vor der Spitze; er sticht wie bei Aphthona nigriceps stark von der gelben Grundfarbe ab. 1,5–1,8 mm.

Vorwiegend Berggegenden des südl. Deutschland, Oesterreich; sehr selten.

longiseta Weise

34' Ausser der Naht noch der SR. der Fld. verdunkelt oder mit dunklen Makeln.

[193] 46'' Grössere Arten (2,5–4 mm); HSchnDorn sehr lang usw. (vgl. 21'' u. Fg. 3). Hierher tabidus a. sisymbrii (vgl. 22'') u. nigrofasciatus (vgl. 22'); auch quadriguttatus a. vittatus (vgl. 59'').

46' Kleinere Arten (1,5–2,2 mm); HSchnDorn normal oder kurz; K.u. Hsch. schwarz oder rotbraun, meist metallschimmernd; Hsch. auf chagriniertem Grunde etwas runzelig punktiert, Fld. ziemlich kräftig u. etwas gereiht punktiert.

47'' Fld. über dem SR. gebräunt bis geschwärzt, doch ohne Makeln.

48'' Dunkelung am SR. schwach, nur vor der Mitte ausgesprochen, zuweilen fehlend (vgl. 37''–38', besonders zu beachten atricillus a. similis); Fld. mit starker Schulterbeule, kräftig gereiht punktiert, das FldEnde stets hell. (Die kleine v. rubenticollis All., Hsch. rostrot, nicht metallisch, FldSR. hell, nur im Mittelmeergebiete.) 1,8–2,2 mm. – (nigricollis Foudr.) – T. 149, Fg. 21.

Südl. Deutschland; selten. Nach Brisout auf Lithospermum officinale L.

suturalis Marsh.

48' Dunkelfärbung am SR. stark, um die Spitze der Fld. herumgehend, so dass diese angedunkelt ist; geflügelt, mit Schulterbeule; die a. auctumnalis Wse. flügellos, ohne Beule. 1,5–2 mm. – (circumscriptus Bach.) – T. 149, Fg. 18.

Feuchte, waldige, buschige Orte, Auen, Gräben usw.; auf Boraginaceen, bes. Symphytum, Anchusa, Cynoglossum; Frühling, Herbst; häufig.

nasturtii Fabr.15

47' Fld. hell bräunlichgelb, ausser dunklem Nahtsaum u. hinten abgekürztem SSaum noch mit grosser, kreisrunder Makel hinter der Schulter, die mit dem SSaum zusammenhängt; ihr gegenüber ist der Nahtsaum stark erweitert. 1,5–1,8 mm.

Wälder, Buschwerk usw.; im ersten Frühlinge auf blühendem Lungenkraut, Pulmonaria officinalis L. (bei Wien), selten; in Deutschland nicht gef. Die Normalform lateripunctatus Rosh. (biguttatus Foudr.) nur im Mittelmeergebiete

lateripunctatus Unterart personatus Weise.

33' Fld. in der Hauptfärbung dunkel: braun, bronzig, blau, grün, schwarz, mit oder ohne helle Makeln oder Ränder.

49'' Fld. auf dem Rücken tiefschwarz, seitlich mit breitem, gelbem Saum, der um die Spitze herumläuft:


4. Gruppe.


(Fld. schwarz mit gelbem SSaum.)


50'' Hsch. gelb wie der SSaum der Fld.; der übrige Körper samt F.u.B. schwarz. 1,8–2,5 mm.

Westl. Deutschland, selten. Angeblich auf Senecio-Arten (vulgaris, erucaefolius)

dorsalis Fabr.

50' Hsch. ganz oder fast ganz schwarz; F.u.B. teilweise rotgelb; bei der a. sellatus Wse. die Schwarzfärbung der Fld. seitlich ausgebreitet, so dass nur Schulter u. Spitze gelb bleiben. 1,6–2,5 mm. – (circumseptus All.)

Westmittelländische Art; angeblich bei Mainz gef.

stragulatus Foudr.

49' Fld. dunkelfarbig, ohne hellgelben SSaum, zuweilen mit hellen Makeln.

51'' OS. pechbraun bis rotbraun, Schulter u. Spitze der Fld. zuweilen etwas heller, aber ohne deutliche Makeln:


[194] 5. Gruppe.


(OS. pechbraun bis rotbraun.)


52'' Fld. am Ende kurz (u. nicht aufstehend) bewimpert.

53'' Fld. mit ganz glattem, nicht chagriniertem, sehr stark glänzendem U.-Grunde, Punktierung kräftig, stellenweise gereiht. Von glatteren luridus (vgl. 54'') ohne Vergleichsmaterial nur unsicher zu scheiden. Pechbraun, Hsch. u. Schultern manchmal etwas heller; normal mit starker, die v. exhaustus Wse. ohne oder mit schwacher Schulterbeule; die a. tristis Wse. pechschwarz, Fld. sehr kräftig u. nicht gereiht punktiert. 1,8–2,5 mm.

Sehr selten; die meisten Angaben über diese Art in Faunenwerken sind auf glattere luridus-Stücke zu beziehen

fulgens Foudr.

53' Fld. mit sehr fein chagriniertem UGrund, glänzend oder matt.

54'' Fld. kräftig u. etwas runzelig punktiert, Punkte wenigstens vorn meist deutlich gereiht. Sehr gemeine, äusserst veränderliche Art; jeder hell- oder dunkelbraune, kräftig u. etwas gereiht punktierte Long. ist zuerst auf diese Art zu beziehen. Färbung selten ganz gleichmässig; zuweilen dunklen curtus (vgl. 45'') ähnlich, aber der K. in der Färbung stets nur sehr wenig vom übrigen Körper abstechend (bei curtus K. schwärzlich); zuweilen dem brunneus (vgl. 52') ähnlich, der aber glatter u. an der langen FldEndwimper kenntlich ist. Naht u. Fld.-SR. oft unbestimmt dunkler; die a. quadrisignatus Duft, schwarzbraun, Schultern u. FldSpitze mehr rötlich; die v. nigricans Wse. pechschwarz. Art normal flügellos, ohne Schulterbeule; eine forma alata16 geflügelt, mit starker Beule. 1,5–2,2 mm. – (castaneus Duft.17). – T. 149, Fg. 17.

Gemein; bes. Frühling u. Herbst, in kurzgrasigen Wiesen; von verschiedenen Pflanzen angegeben; auf Ranunculus polyanthemus L.18.

luridus Scop.

54' Fld. mässig oder fein, nicht runzelig u. nicht gereiht punktiert. Nur ungeflügelte (schulterbeulenlose) Arten der Gebirgsgegenden des südlichen Deutschland u. Oesterreich19.

55'' Sehr gewölbte Art, Fld. auffällig bauchig eirund, vor der Mitte am breitesten; die Punktierung aus der matten Grundchagrinierung schwach heraustretend. Ziemlich gleichmässig hell rötlich kastanienbraun, Kanten manchmal dunkler; alle Schl. hell; sehr ähnlich oft dem [195] brunneus (vgl. 52', Spitzenwimper der Fld.!), manchmal auch hellen suturellus (vgl. 41', K.u. HSchl. dunkel, OS. nicht chagriniert usw.). 1,7–2,3 mm. – (gravidulus Kutsch.)

Alpen; nach Letzner auf dem Altvater (Schles.); wohl sicher nicht in Nieder-Deutschland

rubellus Foudr.

55' Fld. länglich eiförmig, nicht auffällig bauchig.

56'' Etwas grössere Art (1,8–2 mm), ziemlich schlank, habituell an anchusae erinnernd; oben fein, matt, seidig glänzend chagriniert, auf dem Rücken schwach gewölbt, die mässig gedrängte, fein eingestochene Punktierung aus der Grundchagrinierung wenig heraustretend; K.u. HSchl. schwärzlichbraun, Hsch. oft ebenso, die Fld. meist heller, lehmbraun. Unreife parvulus (vgl. 64') sind kleiner, glatter, Schultern breiter. 1,8–2 mm.

Wiener Gegend, sonnige Kalkhügel; Frühling, Vorsommer.

languidus Kutsch.

56' Sehr klein; Fld. sehr gedrängt, fein verworren punktiert. Kleinen luridus ähnlich, aber viel feiner, gedrängter, nicht gereiht punktiert; heller oder dunkler braunrot. 1,2–1,5 mm.

Berggegenden, selten. Die von Kutschera herrührende Standpflanzenangabe »Turritis glabra« ist zweifellos irrig

minusculus Foudr.

52' Fld. am Ende lang bewimpert, das Endhärchen aufgerichtet, halb so lang als das 1. (längste) TrGld. Habituell gut (nach der Beschreibung allerdings schwer) von luridus zu trennen; meist grösser, breiter, feiner punktiert (besonders hinten), Punkte kaum gereiht, im ganzen glatter, gewölbter, gleichmässiger hell braunrot gefärbt als dieser; dem rubellus (vgl. 55'') oft sehr ähnlich, glatter. Zuweilen die Naht angedunkelt (vgl. suturellus – 41', der aber auch in hellen Formen dunkleren K.u. HSchl. zeigt). Die a. picinus Wse. pechschwarz, Hsch., Schultern u. FldSpitze oft etwas heller; bei der a. laevicollis Wse. Hsch. nicht oder kaum punktiert. Normal flügellos, ohne Schulterbeule; die v. robustus Wse. geflügelt, mit Beule. 1,8–2,5 mm. – (castaneus Foudr., nec Duft.) – T. 149, Fg. 30.

Feuchte Orte; nicht häufig

brunneus Duft.

51' OS. schwarz, erzfarbig, blau oder grün, zuweilen mit gelbroten Makeln.

57'' Schwarz oder dunkel erzfarbig mit gelbroten Makeln oder solcher FldSpitze:


6. Gruppe.


(Schwarz mit gelbroten Makeln oder FldSpitze.)


58'' Grössere Arten (2–3 mm); lang eiförmig, mässig gewölbt, die Makeln mit verwaschenen Rändern.

59'' Fld. mit 2 Makeln, eine an der Schulter, eine vor dem Ende (das Ende selbst stets dunkel); bei a. vittatus Wse. rinnen diese zu einem verwaschenen Längsband zusammen (vgl. nigrofasciatus – 22', langer HSchnDorn, SZeichnung schärfer, FldBasis hell usw.); bei a. binotatus Wse. verlischt eine der beiden Makeln, bei a. immaculatus Wse. beide (rein schwarz, vgl. niger 65''). 2,4–3 mm. – (4-pustulatus Fabr.; 4-maculatus Koch.; cynoglossi Marsh.) – T. 149, Fg. 16.

Wüste Orte, steinige Auen usw.; auf Cynoglossum officinale L.; Sommer; nicht gerade selten

quadriguttatus Pontopp.

59' Fld. am Ende rotgelb; manchmal auch ein kleiner Schulterfleck rotgelb: [196] a. 4-maculatus Wse. (nec Koch20). OS. mehr dunkel metallisch, Fld. etwas stärker punktiert als bei voriger Art. Zuweilen verlischt die Spitzenmakel der Fld. fast ganz. 2,3–2,8 mm. – ( analis Duft.) – T. 149, Fg. 28.

Feuchtere Wiesen, meist Berggegenden; stellenweise häufig.

apicalis Beck

58' Kleiner (1,5–2 mm); kurz, gewölbt; Fld. rein schwarz, vor dem Ende eine rundliche, gelbrote Makel, die meist ungefähr 1/3 der FldLänge misst, bei der a. discoideus Wse. sich bis gegen den VR. der Fld. ausdehnt, bei der a. pulicarius L. sehr klein, quer oder dreieckig wird. Stets bleibt d. FldSpitze rundum schwarz. Art gestaltlich an nigerrimus (vgl. 62'') erinnernd. 1,5–2 mm. – T. 149, Fg. 15.

Sumpfige Orte; angeblich auf Sumpf-Läusekraut, Pedicularis palustris; von mir auf Veronica beccabunga L. gef.; Spätsommer bis Herbst, nicht häufig

holsaticus L.

57' Fld. ohne Makeln:


7. Gruppe.


(Fld. einfarbig; schwarz, erzbraun, metallgrün, blau.)


60'' OS. schwarz, ohne oder nur mit schwachem Metallglanz.

61'' StLinien über den schmalen Höckern scharf (vgl. Fg. 23); SRinnen flach. Sehr klein, schwarz mit schwachem Metallglanze; VB. gelb; Hsch. etwas runzelig punktiert; Fld. ohne Schulterbeule, fein chagriniert u. mässig fein, etwas gereiht punktiert; Enddorn der HSchn. lang. Den Arten der lycopi-Gruppe hinsichtlich StBau u. Standpflanzen nahe verwandt. 1,2–1,6 mm. – (consociatus Först.; pulex Foudr.)

Oesterreich, südl. u. westl. Deutschland; trockene Hänge, Wiesenstreifen, auf Salbei, bes. Salvia pratensis L.u. nemorosa L.; auch auf Thymian, Thymus serpyllum L.; Frühling, bes. aber Herbst; ziemlich häufig.

obliteratus Rosh.

61' StHöcker fehlend oder nur undeutlich nach oben hin von der St. geschieden (vgl. Fg. 22); SRinnen scharf.

62'' B.u.F. ganz schwarz; Tier rein schwarz, auffällig kurz, hochgewölbt, kräftig u. gedrängt punktiert. Dem holsaticus (vgl. 58') gestaltlich sehr ähnlich, aber Schulterbeule stärker, HSchn.-Enddorn länger usw. 1,5–1,8 mm.

Deutschland, Oesterreich; Sumpfwiesen, Moore; Sommer bis Herbst; sehr selten

nigerrimus Gyllh.

62' Wenigstens FBasis u. Schn. grösstenteils rötlich gelbbraun; Tier länglich eiförmig.

63'' Fld. dort, wo die HB. seitlich anliegen, senkrecht abfallend, gleichsam von der Bewegung der HSchl. eingedrückt aussehend (charakteristisches Merkmal, auf welches jeder schwarze Long. zuerst zu untersuchen wäre). Rein schwarz, ziemlich schlank, fast etwas walzig; Fld. [197] hinten breit bogenförmig einzeln verrundet, ziemlich dicht u. tief, mässig fein, an der Spitze verloschen punktiert. Normal ohne Schulterbeule; die v. punctatissimus Foudr. geflügelt, mit Beule. 1,5 bis 2,4 mm. – T. 149, Fg. 13.

Häufigste schwarze Art; Unland, Dämme, Auen usw.; auf den meisten Boraginaceen, bes. Symphytum, Anchusa, Pulmonaria, Cynoglossum, Lithospermum, Echium; Frühling bis Vorsommer

anchusae Payk.

63' Fld. überall gleichmässig sanft abfallend.

64'' Fld. deutlich u. tief punktiert.

65'' Grössere Art (2–3 mm); Fld. dicht u. kräftig, kenntlich gereiht punktiert; rein schwarz, FBasis u.B. mit Ausnahme der HSchl. gelb, V.-Schl. selten verdunkelt. Robuste, geflügelte Art, in der Körperform (teilweise sogar hinsichtlich des FldEndes) an melanocephalus (vgl. 40') erinnernd. Die sehr seltene a. immaculatus des quadriguttatus (vgl. 59'') ist ähnlich, grösser, gestreckter, feiner u. wenig gereiht punktiert; die a. nigrescens des echii (vgl. 69'', äusserst selten) ist kräftiger punktiert, HSchnDorn lang, StSRinne flach u. grob punktiert; dunkle apicalis (vgl. 59') sind mehr dunkel metallisch, FldSpitze eine Spur heller. 2–2,4 mm.

In Deutschland selten; nach Buddeberg auf Natternkopf, Echium vulgare L.; Frühling, Spätsommer

niger Koch

65' Kleinere Arten (1,5–2 mm).

66'' Fld. mit verhältnismässig sehr regelmässigen, ziemlich kräftigen Punktreihen; Schulterbeule stark; die V.- u. MSchl. mit Ausnahme der Spitze schwärzlich. Gereiht punktierte obliteratus (vgl. 61'') unterscheiden sich leicht durch deutliche StHöcker, fehlende Schulterbeule, helle VSchl.; parvulus (vgl. 64') ist sehr fein punktiert, oft fast glatt, unreif rotbraun. 1,4–1,7 mm.

Südeuropa bis Oesterreich; aus Deutschland nicht bekannt21.

rectelineatus Foudr.

66' Fld. fein, aber tief u. sehr eng, ganz verworren punktiert; Schultern flach, ohne Beule; Tier länglich, schwach gewölbt, düster schwarz, unreif rotbraun. 1,4–1,7 mm. – T. 149, Fg. 14.

Südl. u. mittleres Deutschland, Oesterreich; selten

absinthii Kutsch.

64' Fld. sehr zart chagriniert, äusserst fein u. nicht gedrängt eingestochen punktiert (zuweilen etwas in Reihen), die Punkte nur wenig aus der feinen Grundchagrinierung heraustretend; die ganze OS. viel glatter aussehend als bei allen übrigen schwarzen Arten. Hsch. breit, Fld. mit starker Schulterbeule; nur die seltene v. concinnus Wse. ohne Beule u. flügellos. Fein glänzend düsterschwarz, unreif rotbraun; fein punkt. obliteratus (vgl. 61'') sind an den deutlichen StHöckern zu unterscheiden; rectelineatus (vgl. 66'') ist viel gröber punktiert. 1,3 bis 1,6 mm. – (ater Leesbg.)

Nicht gerade häufig; soll an Flachs schädlich geworden sein.

parvulus Payk.

60' OS. bronzebraun glänzend, metallgrün oder blau.

67'' Bronzebraun glänzend.

68'' Grössere Art (2,5–4 mm); hierher echii a. tibialis (vgl. 69'').

68' Kleine Art (1,8–2 mm); in der Körperform dem anchusae (vgl. 63'') ähnlich; Hsch. auf fein chagriniertem Grunde mässig fein punktiert; Fld. ziemlich gedrängt, kräftig u. verworren punktiert; normal [198] Schulterbeule deutlich; die ungeflügelte v. Maassi Hubenth. ohne Beule. Metallische obliteratus (vgl. 61'') sind leicht durch deutliche StHöcker zu unterscheiden. 1,8–2 mm.

Südl. u. mittl. Deutschland, Oesterreich; wüste, trockene Orte, Brachen usw.; von Echium u. Cynoglossum angegeben; Frühling, Herbst; selten.

fuscoaeneus Redtb.22

67' Glänzend metallgrün oder blau; grosse, kräftig punktierte Arten (2,5 bis 4 mm).

69'' Schlanker; Fld. wenig gewölbt, langgestreckt; Schultern wenig vortretend; 1. FGld. stets schwärzlich; VSchl. schwärzlich mit hellerem Ende. SRinne der St. verflacht, mit einem Streifen grober Punkte; Hsch. stark punktiert, bei der a. dimidiatus All. fast glatt. Bläulich metallgrün; die häufige a. tibialis Duft, braun, kupferig oder messingschimmernd; die seltene a. coerulescens Wse. blau bis violett; die (sehr seltene) a. nigrescens Wse. schwarz. 2,5–4 mm.

Trockene Orte, Strassenränder, Dämme usw.; auf Boraginaceen, besonders Echium, Anchusa, Cynoglossum; schon im ersten Frühlinge auf den dürren Grundblättern, später verschwindend; stellenweise nicht selten.

echii Koch

69' Plumper; Fld. breit, gewölbt, Schultern stark heraustretend; 1. FGld. u. VSchl. ganz rotgelb; SRinne der St. scharf. Dunkelblau; die seltene a. amoenus Wse. metallgrün. 2,8–3,5 mm.

Südl. Deutschland, Oesterreich; feuchte Orte, Auen usw.; auf Beinwell, Symphytum; Frühling; nicht häufig

Linnaei Duft.

Fußnoten

1 Man mache sich zur Regel, den K. des Tieres mehrmals, unter verschieden einfallendem Lichte zu betrachten, ehe man sich entscheidet.


2 Von dem Grundsatze ausgehend, dass das vorliegende Werk in erster Linie den praktischen Bedürfnissen einer weiten Allgemeinheit entgegenkommen soll, habe ich den den meisten Halticinenarten eigenen Kometenschweif von Synonymen – die in ihrer Unsicherheit selbst dem arbeitenden Systematiker mehr Widerwillen als Interesse einflössen und letzten Endes meist völlig wertlos sind – speziell in der vorliegenden Gattung auf das äusserste eingeschränkt. Nur wenige Synonyme wurden aufgenommen, zumeist solche, die bis in die jüngere Zeit herauf als gültige Benennungen in Gebrauch gestanden sind.


3 Der StHöcker halber bin ich nicht völlig sicher, ob diese Art, welche Kutschera u. Weise auf den L. ferrugineus Foudr. bezogen, auch tatsächlich das von Foudras gemeinte Tier ist.


4 Von mir in Nieder-Oesterreich mehrfach darauf gefangen; gefangene Tiere befrassen die Blätter. Foudras gibt als Standpflanze seines rubiginosus allerdings Eupatorium cannabinum L. an; indessen passt seine Beschreibung kaum auf eine andere Art, so dass seine Standpflanzenangabe wohl nur auf einer Verwechslung beruht.


5 Der L. aeruginosus Foudr. u. Bedel ist eine grössere, rötlicher gefärbte, nur aus Frankreich bekannte Art mit sehr langer Endborste der Fld., langem HSchnDorn usw. Seine Standpflanze ist nach Foudras u. Bedel Eupatorium cannabinum L., wogegen das oben angeführte Tier von Weise u. mir nur auf Symphyium gefangen wurde. Da Weise den Namen luctator ausdrücklich der seltenen, geflügelten Form verleiht, musste ich die ungeflügelte Normalform neu benennen.


6 Gleichfalls auf Ackerwinde lebt L. longipennis (vgl. 26'', dunkelbäuchig, dunkelköpfig, mit sehr breit einzeln abgerundeten, langen Fld. usw.). – Man achte schon am Fundorte auf das Vorhandensein dieser oft am Erdboden kriechenden Pflanze; die Feststellung derselben ist ein wertvoller Bestimmungsbehelf für beide Arten.


7 Die Verwandtschaften dieser u. der folgenden Art sind noch nicht völlig einwandfrei geklärt, weshalb ich Synonyme weglasse.


8 Ich habe ihn in Nieder-Oesterreich vielfach auf genannter Pflanze nachgewiesen.


9 Zur Beurteilung ist der K. nicht von vorne, sondern von oben zu betrachten.


10 Tier von vorne zu betrachten!


11 Weise bezieht hierher den tantulus Foudr., der indes fraglich bleibt u. aus Deutschland nicht sicher nachgewiesen ist.


12 Ob die aus Frankreich beschriebenen Arten medicaginis All. u. Reichei All. sicher nur pratensis-Formen sind, halte ich vorläufig nicht für entschieden.


13 Die Type des piciceps Steph. ist nach britischen Autoren ein melanocephalus. Der piciceps Brisout (Bedel) ist eine besondere Art, die ich Long. Brisouti nenne.


14 Weise bezog diese Art auf viduus All., der jedoch nach Bedel nur eine curtus-Form ist.


15 Name unzutreffend; weder von Nasturtium noch von einer anderen Crucifere ist ein Longitarsus nachgewiesen.


16 L. luridus var. cognatus Wse. ist wegen Long. cognatus Woll. (Journ. of Ent. I. 1860. 7) unzulässig. – Ich halte es nicht für zweckmässig, die bei sehr vielen Halticinenarten in analoger Ausbildung wiederkehrenden Differenzen in der Entwicklung der Hautflügel (und damit auch der Schulterbeule) mit besonderen Varietätsnamen zu belegen. Am einfachsten, klarsten und zweckmässigsten dünkt mich eine gleichartige Bezeichnungsweise der analogen Formen für alle Arten: fa. alata für eine vollständig geflügelte, fa. brachyptera oder fa. subaptera für eine unvollkommen geflügelte, fa. aptera für eine flügellose Form. Dieser Benennungsmodus steht nicht im Widerspruche mit den derzeit gültigen Nomenklaturregeln, da diese für Varietäten- und Aberrationsnamen keinerlei Normen aufstellen, die letzteren somit auch den für Arten und Unterarten gültigen Bestimmungen über Homonymie innerhalb der Gattung nicht unterworfen sein können. Diese Bestimmungen wären für Varietät und Aberration ein widersinniger, völlig zweckloser Zwang; denn da ein Varietäts- oder Aberrationsname ohne den zugehörigen Speziesnamen nicht verwendet werden darf und kann, so ist die Möglichkeit einer Verwechslung von gleichbenannten Formen verschiedener Arten von vornherein ausgeschlossen. In konsequenter Verfolgung des Prinzips möchte ich diesen Benennungsmodus auf alle Unterformen der Art – ausgenommen die geographische Rasse – ausdehnen und von jedem Nomenklaturzwang völlig frei machen. – Vgl. die Note bei L. apicalis, 59'.


17 Der Cat. Col. Eur. v. Heyden, Reitter et Weise führt noch eine var. exiguus Bedel auf; der L. exiguus gehört aber nicht hierher (vgl. Bedel, Fauna Col. Bass. Seine V. 190, Fussnote 3, nicht 2).


18 Von mir vielfach in Nieder-Oesterreich mit Frassprobe davon nachgewiesen.


19 Hierher ev. zu vergleichen unausgefärbte (sonst schwarze) parvulus (vgl. 64', meist mit starker Schulterbeule) u. absinthii (vgl. 66').


20 Wenn Aberrationsbenennungen den Regeln über Homonymie unterworfen wären, müsste dieser Name wegen 4-maculatus Koch geändert werden. Ich habe die bei Halticinen nun einmal geübte Gepflogenheit der Aberrationsbenennung, insoweit sie bereits vorhandene Namen betraf, beibehalten, habe jedoch Neubenennungen nur in besonderen Fällen vorgenommen. Ich bemerke ausdrücklich, dass ich mit Vergnügen bereit wäre, diesen ganzen Namenkram abzuwerfen. Nicht starre Benennungen, die den Nomenklaturregeln hinsichtlich Priorität u. Synonymie unterliegen, sondern freie Attributsbezeichnungen sind für Aberrationen das richtige. Eine Aberration mit rötlicher Schultermakel sollte bei allen Arten einfach als ab. rufohumeralis bezeichnet werden, ohne Rücksicht auf Gleichnamigkeit innerhalb der Gattung, ohne Priorität, d.h. ohne Rücksicht auf bereits vorhandene, unbezeichnende Namen, ohne Autorenzitat. Das Wort »rufohumeralis« ist dann kein Name, sondern eine Eigenschaftsangabe, die an sich selbst jedem ohne Diagnose verständlich ist u. die frei nach Bedarf gewählt wird.


21 Die Angabe »Oldenburg« bei Schilsky ist jedenfalls irrig.


22 Die mit dieser nächstverwandten, bronzefarbigen Arten sind in Deutschland nicht heimisch u. alle diesbezügl. Angaben irrig.


Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1912, S. 199.
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