Feuer, Nathaniel

[496] Feuer, Nathaniel, geb. 18. August 1844 in Szobotist (Ungarn), studierte an der Wiener Universität als Schüler Arlt's und gelangte 1872 zur Promotion. Von 1873 bis 75 war er als Dozent und suppl. Professor an der Universitäts-Augenklinik in Klausenburg, dann als Dozent in Wien thätig, wurde aber 1882 wegen starker Ausbreitung des Trachoms in den ungarischen Niederungen zur Übernahme eines Augenspitales als Regimentsarzt nach Maria Theresiopol entsendet. 1886 zur Leitung des behördlichen Vorgehens gegen das Trachom in der Eigenschaft eines Landessanitäts-Inspektors ins Ministerium des Innern nach Budapest berufen, etablierte er sich auch an der dortigen Universität als Dozent und[496] wurde daselbst 1895 zum Professor p. e. o. der Augenheilkunde ernannt. Unter seinen grösstenteils ophthalmologischen Schriften sind besonders zu erwähnen: »Über seröse Iriscysten« (Klin. Monatsbl. für Augenheilkunde 1873 und W. m. Pr. 1875) – »Untersuchungen über die Keratitis nach Trigeminusdurchschneidung« (Sitzungsber. der Akad. der Wissensch. in Wien 1876) – »Über die klinische Bedeutung der Keratitis xerotica« (W. m. Pr. 1877) – »Die Operation des weichen Staares« (W. m. Pr. 1881) – »Die Trachom-Endemie im Forontaler Comitat« (Szemészet 1884) – »Die Augenuntersuchung der Wehrpflichtigen« (W. m. W. 1888) – »Das Trachom in der oest.-ung. Armee« (Klin. Zeit- und Streitfr. 1890, 9. und 10. Heft, auch ins Rumänische übersetzt) – »Distichiasis-Operationen« (Schulek's Ungar. Beiträge zur Augenheilk. 1895) – »Die Verbreitung des Trachom in Ungarn« (Stuttgart 1897) – »Meine gegenwärtige Trachombehandlung« (Clb. f. Augenh. 1899) u.a.m.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 496-497.
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