Junod, Victor-Théodore

[832] Junod, Victor-Théodore, zu Bonvillars im Waadtlande 5 August 1809 geb., wurde 1833 in Paris Doktor, beschäftigte sich mit den Wirkungen der komprimierten und verdünnten Luft auf den Körper in der Abhandlung: »Recherches physiologiques et thérapeutiques sur les effets de la compression et de la raréfaction de l'air, tant sur le corps que sur les membres isolés« (Revue med., 1834) und hat sich einen Namen gemacht durch die als »Hämospasie« bekannte Anwendung der Luftverdünnung mittels Riesen-Schröpfköpfen, wofür er 1836 einen Monthyon-Preis und 1870 den grossen Preis für Medizin und Chirurgie erhielt. Unter seinen zahlreichen Publikationen über diese Methode sind anzuführen: »Methode hémospasique« (1843) – »De l'hémospasie. Recueil de mémoires sur les effets thérapeutiques de cette méthode« (1850) – »Considérations« und »Nouvelles considérations sur les effets thérapeutiques de l'hémospasie« (1858) – »Traité théorique et pratique de l'hémospasie« (1875). Er schrieb ausserdem: »Mém. sur la salubrité relative des différents quartiers dans les villes« (1855), erhielt auch seitens der Regierung Missionen, nach der Haute-Marne (1854) zur Bekämpfung der Cholera, und nach Algerien (1858), um die Wirkung der Hämospasie bei den dortigen epidemischen Krankheiten zu erproben. Ihm ist auch die Entdeckung und Einführung der »chambres à air comprimé« zu danken. J. starb Ende 1881.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 832.
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